MS Diagnose sicher?
Hallo liebes Expertenteam,
ich (39, weiblich) wurde vor 3 Wochen mit Taubheitsgefühl im Oberkörper, Füßen und Händen stationär 5 Tage. Das MRT hat folgendes ergeben:
- Läsion an der HWK3 sowie HWK5/6 und BWK2; ohne Kontrastmittelaufnahme
- 2 Gliosen des subkortikalen Marklagers mit diskreter Schrankenstörung (im Randbereich der einen Gliose gab es eine Kontrastmittelaufnahme)
Der MRT-Arzt schrieb in seinem Befund, dass die "zelebralen Läsionen eher unwahrscheinlich für eine MS seien (atypische Lokation)".
Im Nervenwasser wurde Eiweiß gefunden und die Liq. Leukozyten lagen bei 0,009G/l.
Die oligokonalen Banden standen zum Zeitpunkt der Entlassung noch aus.
Der entlassende Neurologe schrieb in seinem Entlassungsbrief, dass das MRT Veränderungen zeigt, die in zeitlicher und räumlicher Dissimination zu einer MS passen können.
Mittlerweile habe ich die restlichen Befunde per Post erhalten: oligoklonale Banden im Nervenwasser sind positiv.
Die überweisende Neurologin ist aktuell in Urlaub, daher stelle ich meine Frage an Sie. Spricht das nun alles für MS? Wie bewerten Sie die Situation?
Warum bewertet der MRT-Arzt die Bilder anders als der Neurologe im Krankenhaus? Was sagen Sie zu den Ergebnissen des MRT?
Ich werde natürlich die Neurologin sofort nach ihrem Urlaub kontaktieren, allerdings würde ich mich über eine Einschätzung von Ihnen freuen, da ich natürlich aktuell sehr verunsichert bin.
Viele Grüße
Annabell
Deine Frage beantwortet
Hallo Annabell,
die Symptome und Befunde sprechen für eine MS.
Die Radiologen interpretieren ihre Bilder, so kommt es immer wieder zu unterschiedlichen Bewertungen verschiedenener Radiologen. In ihrem Fall ist die Lokalisation der Herde im Gehirn rindennah (subkortikal), was bei MS weniger typisch aber durchaus nicht selten ist, der Punkt, der zu verschiedenen Interpretationen führt.
Bei einer Neudiagnose ist die Besorgnis naturgemäß groß. Sie sollten wissen das jetzt erst einmal Zeit genug ist für eine Aufklärung über die Befunde, Konsequenzen, heute ziemlich guten Behandlungsmöglichkeiten und damit guten Prognose für ihre Zukunft. Objektive Informationen finden sie auf der Internetseite Leben-mit-MS und der KKNMS.
MfG
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