PatientIn „Anna“ | 22. Nov. 2022

Hallo liebes Expertenteam,

kann man nur Anhand eines MRT-Befundes eindeutig MS diagnostizieren?

Befund des MRT ohne Kontrastmittel (da starke Allergie): Nachweis multipler fleckige und flĂ€chige MarktlagerverĂ€nderung beider GroßhirnhemisphĂ€ren betont links und hier insbesondere frontotemporal subkortikal sowie parietookzipital periventikulĂ€r DD beispielweise chronisch-entzĂŒndlich-demyelinisierender Genese. Weitere AbklĂ€rung empfohlen.

Zum vergleich wurden Voraufnahmen mit Kontrastmittel vor 5 Jahren verglichen, die oben beschriebenen DD postentzĂŒndlichen gliotischen MarklagerlĂ€sionen zeigen sich im Verlauf unverĂ€ndert.

Vor 5 Jahren wurden es wahrscheinlich FrĂŒhlindliche LĂ€sionen/Gliosen eingestuft und war kein Anlass fĂŒr weitere AbklĂ€rung. Diesmal hat meine Neurologin nach Lesen des Befundes sofort gesagt, es ist MS. Sie wollte sofort eine Nervenwasserpunktion ddurchfĂŒhren, ohne mir alles erklĂ€rt zu haben. Daher habe ich abgelehnt und einen Termin in einer Neurologieambulanz im Klinikum vereinbart. Der Termin ist allerdings erst im 2 Monaten.

Können Sie mir sagen, wie Sie den Befund einschÀtzen? MRT wurde wegen langjÀhriger und in letzten Monaten heftigeren MigrÀne und immer wieder kommenden pkötzlichen Schwindel gemacht.

Vielen Dank fĂŒr Ihre EinschĂ€tzung!

Herzliche GrĂŒĂŸe
Anna

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|22. Nov. 2022

Hallo Anna,

eine MS-Diagnose kann grundsÀtzlich nicht allein durch einen MRT-Befund gestellt werden. Keine Befundzunahme nach 5 Jahren (ohne Behandlung) spricht gegen MS. Bei MigrÀne können klinisch nicht relevante LÀsionen vorhanden sein, Schwindelattacken können auch bei MigrÀne vorkommen.

MfG

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