PatientIn „Sina“ | 05. Juni 2024

Guten Tag liebe Experten,

Bei meinem Mann steht wohl die Diagnose MS oder eine andere Erkrankung des ZNS im Raum welche ich allerdings anzweifle.

Er war im MRT um seine HWS abzuklĂ€ren, da er selbst den Verdacht auf „Bandscheibe“ hatte, aufgrund seiner Arbeitshaltung und immer stĂ€rker werdende Missempfindungen/kribbeln.. am Rumpf, beide HĂ€nde / Einzelne Finger, beide FĂŒĂŸe, teilweise beide Beine. Immer beidseitig.
Zudem hat er dadurch leichte motorische EinschrÀnkungen (schreiben)

Im MRT der HWS wurde folgendes erkannt:

- Auf Etage HWK 6/7 breitbasige Discusprotrusion, Taillierung bis leichte spinale Enge (sagittal 9 mm), neuroforaminale Enge rechts und Nervenwurzelirritation C7 rechts
(Außerdem Diskusbulging HWK 5/6 und HWK 4/5.)

- Auftreibung des Myelons mit Myelopathiesignal zentral auf Höhe der Grundplatte des HWK 3, Befundausdehnung ĂŒber ca. 5 x 6 mm. (Ist dies viel?)

Daraufhin wurde heute ein MRT vom Kopf gemacht, hierbei wurde ein sehr kleiner, alter „EntzĂŒndungsherd“ erkannt, sonst alles unauffĂ€llig. (Er leidet zudem seit der Kindheit an MigrĂ€ne und ist außerdem 34 Jahre alt)

Es geht ihm bis auf die Missempfindungen sehr gut, keinerlei anderen Symptome!

Kann es nicht einfach sein, dass seine Bandscheibenvorwölbungen fĂŒr die LĂ€sion im RĂŒckenmark verantwortlich ist?? Und damit auch fĂŒr die Symtome?
Und diese eine alte Stelle im Kopf vllt von der MigrÀne stammt oder sonst wo?

Wir könne uns einfach nicht vorstellen dass dies bereits fĂŒr eine MS Diagnose ausreicht und der Neurologe meinte noch „MS wĂ€re noch das beste was Ihnen passieren kann“ 


Als nĂ€chstes bekommt er Nervenwasser untersucht aber bis dahin haben wir natĂŒrlich Sorge..

Danke fĂŒr die Zeit!!

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|07. Juni 2024

Sehr geehrte Sina,

ein Befund im Bereich der HWS mit Auftreibung ist stets ein Befund, der eher unangenehm ist. Die Bandscheibenbefunde liegen viel tiefer und machen keine Auftreibung des RĂŒckenmarkes. 5-6 mm ist rel. viel, da das RĂŒckenmark nur ca. 10 mm breit ist. Es muss nun geklĂ€rt werden, ob es sich um eine Myelitis handelt. Eine KM-Untersuchung wĂ€re sinnvoll. Dabei könnte es sich um eine Myelitis handeln. Es hilft jetzt nichts zu spekulieren. Rel. HĂ€ufig ist eben eine chron. entzĂŒndliche Erkrankung, aber es gibt noch viele Differentialdiagnosen. Erst wenn alle Befunde vorliegen, kann abschließen die Diagnose festgelegt werden.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

PatientIn „Sina“ | 06. Juni 2024

Dankeschön fĂŒr Ihre Antwort!

Was ist eine KM Untersuchung?

Bisher wurde Blut abgenommen, MRT HWS ohne Kontrastmittel und MRT Kopf mit Kontrastmittel.

Der Neurologe heute konnte nun auch nichts genaueres sagen, jetzt wurde eine Untersuchung des Nervenwassers veranlasst in circa 2 Wochen. Bis dahin wird nichts gemacht.. sollte man die EntzĂŒndung nicht behandeln?

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|07. Juni 2024

Sehr geehrte Sina,

KM = Kontrastmittel. Ein MRT mit Kontrastmittel zeigt an, an welcher Stelle in welchem Umfang Kontrastmittel aufgenommen wird. Sie wissen bis dato noch nicht, was ĂŒberhaupt die Auftreibung ist. Ob es wirklich eine EntzĂŒndung ist. Sie mĂŒssen leider die Untersuchungen abwarten, aber ich denke, dass Sie in den richtigen HĂ€nden liegen. Allerdings sollte die Diagnostik zĂŒgig laufen. Warum eine LP erst in 2 Wochen, oder dauert die Auswertung so lange. Wenn Sie es nicht schon sind, sollten Sie stationĂ€r behandelt und abgeklĂ€rt werden.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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