PatientIn „Michaela“ | 16. Feb. 2021

Hallo Herr Dr. Schneider,

ich bin 54 Jahre und habe seit knapp 27 Jahren MS. Nun ist bei bei mir so, dass ich seit April Pelzigkeitsgefühl im rechten Bein und zunehmend im rechten Oberarm habe, das aber nach nächtlicher Ruhe weg ist und kommt dann erst bei Bewegung wieder. Es breitet sich auch zeitweise auf den linken Arm aus. Des Weiteren habe ich auch noch eine deutliche Verengung des Spinalkanals in der LWS und Abnutzungen in der HWS.

Ich war zum MRT (HWS, Kopf, Brustwirbelsäule) im Juli und im Dezember (war keine Verschlechterung) und auch zur Untersuchung im MS-Zentrum vor einer Woche, wo alles getestet wurde auch keine Auffälligkeiten festgestellt wurden,z. B. in der Kraft und auch das Gangbild war in Ordnung, wobei mich selber die Qualiät des Ganges schon stört aufgrund der Pelzigkeit und die Gehstrecke ist für mich auch nicht befriedigend.

Auf meine Frage, ob das ein Übergang in die sekundär progrediente Form sein kann verneinte der Neurologe.

Meine Fragen wären: sehen Sie dies auch so und kann man aufgrund der Untersuchungen auch ALS ausschließen und könnte dies dann von der Spinalkanalstenose kommen?

Danke Danke Danke im voraus und Gruß
Michaela

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|16. Feb. 2021

Sehr geehrte Michaela,

der Übergang in eine sekundär chronisch progrediente Form der MS (SPMS) ist zeitlich selten exakt zu bestimmen. Kommt es zu einer signifikanten schleichenden klinischen Verschlechterung über 1 Jahr hinweg, die man auch anhand einer Skala (s.B. EDSS) objektivieren kann, so ist die SPMS nach Ausschluss anderer Ursachen vorhanden. Nach einer ALS wird immer wieder gefragt, aber fast immer ist der Verdacht drauf völlig unbegründet. Ihre Symptome sprechen nicht für eine ALS. Eine Spinalkanalstenose hingegen kann sich schleichend verschlechtern und natürlich zu einer schleichend progredienten Gangstörung und auch sensiblen Störungen führen (das meinte ich oben mit Ausschluss von Differentialdiagnosen). Da aber Ihre Untersuchung ergeben hat, dass Kraft und das Gangbild in Ordnung war, läßt sich daraus weder das eine noch das andere bestätigen. Natürlich kann es auch sein, dass Sie eine Veränderung spüren, die bei den Testungen noch nicht zu erkennen ist, zumal mehrere Diagnosen für die sensiblen Störungen in Frage kommen. Es bleibt in diesem Fall nicht anderes übrig, als den Verlauf weiter zu beobachten und regelmäßig den Befund zu überprüfen (z.B. regelmäßig eine Gehstrecke zurücklegen und die Zeit messen). Bei Veränderungen Rücksprache mit Ihrem Neurologen halten.

Mit freundlichen Grüßen

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