PatientIn „Laurenz“ | 26. Juli 2020

Sehr geehrtes Expertenteam,

des Öfteren habe ich hier schon BeitrĂ€ge von Besorgten gelesen, dass sich in den MRT Aufnahmen keine AuffĂ€lligkeiten zeigen, aber doch MS-Typische Symptome zeigen.

Daher meine Fragen:
1.) Kann es wirklich sein, dass man LĂ€sionen im MRT nicht sieht?
2.) Ist bei einer MS die Raumforderung immer verÀndert?
3.) Muss man darauf achten das genug Tesla verwendet werden?
4.) Kann aufgrund der Fragestellung, anders/unzureichend im MRT gesucht werden? - Im WS/RĂŒckenmark MRT vor allem

NatĂŒrlich weiß ich das MS eine Ausschlussdiagnose ist und noch weitere Untersuchungen dazugehören.

Die erste Untersuchung ist jedoch immer eine MRT und erst wenn dieses pathologisch ist, wird eine Lumbalpunktion durchgefĂŒhrt. (So bekomme ich das hĂ€ufig in der Klinik mit, bin Krankenpfleger)

Es kann doch aber auch sein das im MRT nichts zu sehen ist und trotzdem eine MS besteht oder?

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|26. Juli 2020

Hallo Laurenz,

LĂ€sionen,die durch MS verursacht werden entgehen praktisch keiner MRT-Untersuchung, insofern gilt: Was man nicht sieht ist auch nicht da. Frage zwei ist wohl so gemeint, ob die GewebeverĂ€nderung immer zu sehen sein muss, Antwort: ja. FĂŒr die magnetische FeldstĂ€rke gilt: je höher desto höher die Auflösung. Bereits bei 1,5 Tesla erreicht man eine Auflösung von unter einem Millimeter. MS-LĂ€sionen können ĂŒberall im ZNS entstehen, wenn man also nur einen Teil untersucht, kann der Nachweis von einem LĂ€sionen auch nur dort erfolgen.

Die erste Untersuchung ist immer die neurologische, mit plausibler Ananmnese und objektiven AuffĂ€lligkeiten werden die weiteren Untersuchungen festgelegt. Eine MS ohne passenden MRT-Befund gibt es nicht mehr. Ohne passenden MRT-Befund mĂŒssen Differentialdiagnosen genau geprĂŒft werden.

MfG

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