PatientIn „Sabine“ | 21. Dez. 2023

Guten Tag!
Ich habe von meinem Arzt eine Überweisung fĂŒr ein Kopf MRT erhalten. Ich habe seit lĂ€ngerem Probleme mit Empfindungsstörungen in den Fingern und Zehen, auch mal so ein kribbeln auf der Zunge und den Lippen und Schwindel beim umdrehen im Bett und beim noch oben oder unten schauen bzw Kopf drehen.
Das komische ist, dass die Beschwerden mal da sind und dann wieder weg. Halten oft nur ĂŒber Minuten bzw Stunden gehen wieder und kommen vielleicht eine paar Stunden oder Tage spĂ€ter wieder oder man spĂŒrt es an einer anderen Stelle. Ich bin auch MigrĂ€nepatient und kenne bei akuter MigrĂ€ne diese Missempfindungen im Gesicht schon mal, aber nicht ĂŒber einen lĂ€ngeren Zeitraum und auch nicht ohne Kopfschmerz.
Die neurologische Untersuchung war unauffĂ€llig und um sicher zu gehen soll ich noch ein MRT machen. Bei uns gibt es nun mehrere Institute und ich weiß von einer Freundin die eben leider MS hat, dass sie immer in ein Institut geht zur Kontrolle das die bestmöglichen und hochauflösendsten GerĂ€te mit mindestens 3 T hat. Macht das denn wirklich einen Unterschied? Denn meine Überweisung wĂ€re jetzt nicht fĂŒr dieses Institut wo meine Freundin hingeht und das GerĂ€t dort hat nur 1,5 T. Daher ist meine Frage an Sie ob dies wirklich bei der Diagnose relevant ist? Sprechen denn die Symptome an sich fĂŒr eine MS? Der Arzt hat gar nichts in diese Richtung gesagt, es ist nur meine Angst. Ich weiß von meiner Freundin das sie bei einem Schub eigentlich konstante Missempfindungen bzw TaubheitsgefĂŒhle hat und dies beschrĂ€nken sich auch nicht nur auf die Fingerspitze oder einen Teil des Zehs , wie bei mir. Das geht nicht nach 2 Stunden weg und kommt dann vielleicht morgen wieder, sondern dass bleibt einige Tage und mit Medikamenten geht es dann meist weg.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|22. Dez. 2023

Sehr geehrte Sabine,

grundsĂ€tzlich sind bei einer MS keine flĂŒchtigen neurologischen Defizite vorhanden, die kommen und gehen. Ein MS-Schub ist definiert als ein neurologisches Defizit, welches fĂŒr mindestens 24 h anhĂ€lt (in der Regel aber viel lĂ€nger) und sich langsam entweder vollstĂ€ndig oder inkomplett zurĂŒck bildet. Eben genau so, wie Sie es selbst bei Ihrer Freundin beschreiben. Auch ein lageabhĂ€ngiger Schwindel hat eher nichts mit MS zu tun. Eine HNO-Ă€rztliche Untersuchung wĂ€re hier eher angezeigt. Meines Erachtens kann man auf das MRT gĂ€nzlich verzichten, da Ihre Beschwerden nicht fĂŒr ein zentrales Muster passen. Eine gute neurologische Untersuchung, ein NLG und ggf. auch SEP wĂ€ren eher angezeigt. Erst nach der richtigen Einordnung sollte eine gezielte Diagnostik erfolgen und die Frage geklĂ€rt werden, ob ĂŒberhaupt und von welcher Region ein MRT sinnvoll ist (HWS ?, SchĂ€del ?). Die Auflösung spielt erst einmal eine untergeordnete Rolle.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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