PatientIn „Sunflower87“ | 21. Sept. 2021

Liebes Team

Ich (w, 34 Jahre) habe seit Kindheit immer wieder Kopfschmerzen und MigrĂ€ne. Oft habe ich im Vorfeld neurologische Symptome. So merke ich, wie ich oft SehausfĂ€lle habe oder Blitze oder Punkte, welche innerhalb von der Mitte des Sehfeldes nach Aussen wandern und dann wieder verschwinden - kurze Zeit spĂ€ter setzen dann die Kopfschmerzen ein (jedoch nie mit Übelkeit und Lichtempfindlichkeit).

Seit ein paar Jahren habe ich diese Sehstörungen alle paar Monate vielleicht fĂŒr 30 Minuten und dann wieder lĂ€ngere Zeit nicht mehr. Neu ist nun jedoch, dass nach den Sehstörungen meist keine Kopfschmerzen mehr einsetzen. Mein Hausarzt meinte es sei eine AugenmigrĂ€ne.

Nun habe ich in den letzten zwei Jahren, zwei Kinder bekommen (zuletzt Juli 2021). Bei beiden Kindern hatte ich direkt nach den Geburten fĂŒr ca 10 Tage und vorallem mehrfach tĂ€glich - also doch ein paar Stunden am Tag, diese Sehstörungen mit den Blitzen, welche nach Aussen wandern und innerhalb ca 30 Minuten vorbei sind.
Nach den 10 Tagen kamen aber die Sehstörungen bisher nicht mehr vor.
Ich habe die erhöhte HÀufigkeit dieser Sehstörungen mit der hormonellen Umstellung assoziiert und einer hÀufigeren AugenmigrÀne, da ich diese auch zu Beginn der Schwangerschaften hatte.

Trotzdem habe ich nun letzte Woche ein MRT mit Kontrastmittel machen lassen.
Der Befund ist an fĂŒr sich unauffĂ€llig, jedoch heisst es in einem Abschnitt: "zwei kleine frontale, nicht schrankengestörte MarklagerlĂ€sionen". Dies verunsichert mich sehr, da ich MarklagerlĂ€sionen nur von MS Befunden her kenne und ich auch weiss, dass Patientinnen mit MS nach der Geburt oft vermehrt SchĂŒbe haben... Ich hatte in 2018 schon ein MRI, dort gab es noch keine MarklagerlĂ€sionen.

Ich mache mir nun Sorgen, dass es sich hier nicht um eine AugenmigrĂ€ne sondern MS handelt... Sollte man weiterfĂŒhrende Untersuchungen veranlassen? Falls ja, welche? Falls nein, verpasst man nicht wertvolle Zeit, falls es dann doch MS sein sollte? Wo befinden sich typischerweise MarklagerlĂ€sionen bei MS Patienten/Innen?
Ich wĂ€re sehr dankbar ĂŒber eine Antwort.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|21. Sept. 2021

Sehr geehrte Fragestellerin,

die vom Ihnen beschriebenen Sehstörungen sind sehr hÀufig bei einer MigrÀne vorhanden. Die Marklagerlösionen frontal haben nichts mit den Sehstörungen zu tun und sind völlig unspezifisch. Typischerweise liegen die MS-Herde periventrikulÀr. Ihr Befund hat keine klinische Bedeutung, bis auf das man das MRT in 3-6 Monaten kontrollieren sollte.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen 

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