PatientIn „Mely“ | 31. Mai 2024

Guten Tag,
vor 14 Jahren hatte ich Missempfindungen in beiden Beinen bis zum Bauchnabel. Damals wurde ich stationÀr aufgenommen - sowohl im MRT SchÀdel, als auch im MRT der WirbelsÀule waren keine LÀsionen zu erkennen. Im Liquor wurde eine intakte Blut-Hirnschranke festgestellt, jedoch auch eine geringe Anzahl an oligoklonalen Banden. Auf diesen Befund bekam ich die Diagnose "MS" - die 2 Tage spÀter in Richtung "klinisch isoliertes Syndrom" abgeÀndert wurde.
Die Missempfindungen verschwanden nach 3 Monaten von alleine (Kortison hatte zuvor nicht angrschlagen) und ich hatte danach in den letzte 14 Jahren keinerlei neurologische AuffÀlligkeiten.

Seit 4 Wochen habe ich nun Missempfindungen im linken Bein, genau entlang des nervus suralis(Wade, Ferse, 3 und 4 Zeh). OrthopĂ€de und Physiotherapie schließen Probleme der Bandscheibe aus. Einen Termin beim Neurologen konnte ich erst in 5 Wochen erlangen.

Im Gegensatz zu meiner Zeit mit dem klinisch isoliertem Syndrom kann ich den Nerv, der Probleme bereitet, diesmal sehr genau eingrenzen. Kann dies auch bei MS der Fall sein oder ist hier eher an eine direkte SchÀdigung des Nerv zu denken?

Auch wenn ich die letzten 14 Jahre ohne AuffĂ€lligkeiten gelebt habe, schwingt die Angst leider doch noch immer mit. Deswegen danke ich ihnen vielmals fĂŒr diese Seite!
Herzliche GrĂŒĂŸe

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|31. Mai 2024

Sehr geehrte Mely,

nein, folgt das sensible Defizit genau einem distalen Versorgungsgebiet eines Nerven, so kann die Ursache nicht eine zentral entzĂŒndliche sein. Schwierig abzugrenzen ist ein L5-Syndrom, bei dem allerdings in der Regel auch eine GroßzehenheberschwĂ€che bestehen sollte. UnabhĂ€ngig davon: MRT-Verlaufskontrollen wurden doch sicherlich mal im Verlauf der 14 Jahre angefertigt, oder ?

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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