PatientIn „Madlen“ | 18. Okt. 2023

Hallo, letztes Jahr traten bei mir plötzlich krasse Sehstörungen auf (ich hatte oft einen Schleier vor den Augen) und ich hatte häufig Kopfschmerzen. Mein HA überwies mich zum Neurologen und der Neurologe zum MRT. Hier waren multiple Läsionen sichtbar, die größte 7mm. Erstmal wurden bis auf ein paar kleine Untersuchungen beim Neurologen nichts weiter angeordnet, bis auf ein Kontroll MRT nach einem Jahr. Da es mir zu der Zeit gesundheitlich aber sehr schlecht ging, diagnostizierte mein HA Chronisches Erschöpfungssyndrom, womit ich mehrere Monate krankgeschrieben war. Dann ging es mir langsam wieder besser. Ich kehrte in meinen Job zurück und alle Symptome waren weg. Nun, ca 1 Jahr später treten plötzlich wieder dieselben Kopfschmerzen auf und dazu ist seit 2 Wochen die komplette linke Seite meiner Zunge taub (kribbelig) und ich sehr empfindlich auf starken Geschmack, wie Zahnpasta z.B. Auch die Sehstörungen haben wieder zugenommen. Das nächste MRT wird in den nächsten Wochen erstellt. Ich weiß natürlich, dass ich die Untersuchungen abwarten muss. Trotzdem bin ich beunruhigt. Im Voraus vielen Dank!

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|19. Okt. 2023

Sehr geehrte Madlene,

anhand Ihrer Schilderungen ist mir nicht ganz klar, wie man denn die Läsionen gewertet hatte. Wenn Sie klinische Ausfälle in Form von Sehstörungen hatten und im MRT multiple Läsionen nachweisbar waren, dass musste doch zumindest der Verdacht auf eine chronisch entzündliche Erkrankung geäußert werden. Warum hat man dies nicht weiter verfolgt und abgeklärt ? Wurde denn die Ursache des Erschöpfungssyndrom geklärt ? Dies ist ja nur ein Symptom und keine Erkrankung. Nach meiner Ansicht sollte rasch eine Abklärung erfolgen, gerade wenn nun neue neurologische Ausfälle beklagen. Liegt eine aktive MS vor, sollte rasch eine Behandlung erfolgen. Vielleicht wäre doch eine Vorstellung in einer neurologischen Klinik samt Bildern sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Madlen“ | 18. Okt. 2023

Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und hoffe, es ist ok, wenn ich nochmal antworte. Die genaue Beurteilung im Befund des Radiologen: "NW multipler supratentorieller Marklagerläsionen mit vorw. subkortikaler Lokalisation, vereinzelte Läsionen sind allerdings auch in der Balkenstrahlung abzugrenzen, so dass neben einer vaskulären Genese auch an einen ablaufenden entzündlichen Prozess zu denken ist. Eine auf Aktivität hinweisende Blut/Hirnschrankenstörung ist nicht nachweisbar. Weiterführende neurologische/internistische Abklärungsdiagnostik empfohlen." Anfangs äußerte meine Neurologin, dass sie mich in eine Klinik einweisen möchte, wo sämtliche Untersuchungen gemacht werden sollten. Nachdem sie die MRT-Bilder und den Arztbrief an einen sehr erfahrenen Fachkollegen weitergeleitet hat, entschied sie sich jedoch erstmal gegen diese Einweisung. Leider habe ich heute erfahren, dass mein MRT-Termin erst Mitte Januar stattfinden wird. Ich bin etwas verunsichert, ob das nicht ein zu langer Zeitraum ist. Außerdem habe ich Angst, dass weitere Symptome hinzukommen, die mich erneut so extrem einschränken, wie letztes Jahr. Meine Neurologin bat mich darum, meines Stress auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Stress war auch der genannte Grund für die Chronischen Erschöpfungszustände im vergangenen Jahr. Wie verhalte ich mich nun am besten? Stillhalten, mich beobachten und den Termin abwarten? oder auf eine schnellere Abklärung drängen? Vielen Dank!

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|19. Okt. 2023

Sehr geehrte Madlene,

genau so hatte ich es mir gedacht: im Befund steht "... weiterführende neurologische/internistische Diagnostik Abklärungsdiagnostik empfohlen." Ob Stress wirklich der Grund für Ihre Erschöpfung ist, wurde angenommen, aber ob es das wirklich ist, erscheint mir rein spekulativ. Also wenn Sie mich fragen, sollte man den Empfehlungen des Radiologen folgen und eine neurologische/internistische Diagnostik Abklärungsdiagnostik durchführen. Es muss einen Grund haben, warum die MRT-Veränderungen vorliegen, egal ob es entzündlich oder vaskulär bedingt ist. Der Grund muss behandelt werden. Stellen Sie sich in einer neurologischen Klinik vor und besprechen mit den Ärzten, wie man weiter vorgehen kann.

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Madlen“ | 19. Okt. 2023

Hallo, ich hatte noch eine Rückfrage zu dieser Antwort gestellt, kann diese aber nicht mehr einsehen. Ist sie nicht angekommen? VG

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|19. Okt. 2023

gerade beantwortet :-)

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