PatientIn „Talisman“ | 13. Dez. 2022

Guten Tag. Bei mir wurden einige alte und aktive Läsionen im MRT gefunden. Kann ich hier davon ausgehen, dass es sich um die Schubförmige MS Variante handelt?

Befund:

Befund: Die Liquorräume sind altersentsprechend schlank, offene basale Zisternen. Die FLAIR und T2-gewichteten Aufnahmen zeigen eine längliche wenige Millimeter messende Läsion in der dorsalen Pons am Boden des 4. Ventrikels, rundliche Läsionen periventrikulär im Bereich des 4. Ventrikels in den medialen Anteilen des Brachium pontis. Supratentoriell finden sich knapp 10 rundlich/ovaläre Hyperintensitäten, vor allem periventrikulär, vereinzelt auch subcortikal links parietal. Läsion des linken Nervus opticus unmittelbar retrobulbär mit schwachem Kontrastmittelenhancement. Kleinste Läsion im Chiasma opticum links. 8 mm grosse Läsion im Halsmark auf Höhe HWK 2 rechts lateral. Schwaches Kontrastmittelenhancement der Läsionen im Brachium pontis bds. Ektatische Vene rechts temporal im Sinne einer DVA. Keine Pathologie in der Sella Loge. Circulus Willisii regelrecht. Normal belüftete NNH und Felsenbeine.

Beurteilung: Typischer Befund einer demyelinisierenden Erkrankung mit Plaque in der dorsalen Pons, Brachium pontis bds., im Halsmark auf Höhe HWK 2 rechts sowie weiteren ca. 10 Läsionen supratentoriell mit Läsionen im Chiasma opticum links und Nervus opticus links. Schwaches Kontrastmittelenhancement des linken Nervus opticus sowie der beiden Läsionen im Brachium pontis, im Sinne von floriden Herden.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|13. Dez. 2022

Sehr geehrter Talisman,

die Diagnose, ob eine MS-Erkrankung schubförmig verläuft oder primär progredient, ist eine klinische Entscheidung, nicht eine, die man aus dem MRT stellt. Allerdings sprechen aktive, KM-aufnehmende Herde im MRT meist für einen schubförmigen Verlauf, die ja in der Regel auch mit akuten neurologischen Ausfällen einhergehen. In Ihrem Fall ist auf eine gute und regelmäßige medikamentöse Behandung zu achten. Wenn diese bereits erfolgt sollte man prüfen, ob eine Behandlungseskalation auf eine stärker wirksame Substanz notwendig ist.

Mit freundlichen Grüßen

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