PatientIn „Fragestellerin“ | 09. Okt. 2022

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich bin 37 Jahre, weiblich und habe eine schubförmige MS.

Ich habe eine Frage zu einer Lymphopenie unter MS-Medikation:
Macht es hier einen Unterschied, ob die Lymphozyten absolut tatsĂ€chlich reduziert sind wie z. B. unter DMF oder sie in den Lymphknoten zurĂŒckgehalten werden wie z. B. unter einem S1P-Modulator und damit, wenn ich es richtig verstehe, dadurch noch da, aber nicht im peripheren Blut messbar sind?

Vielen herzlichen Dank fĂŒr Ihre Antwort und Ihr Engagement hier!

Herzliche GrĂŒĂŸe
Fragestellerin

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|10. Okt. 2022

Sehr geehrte Fragestellerin,

als Richtwert gelten die im Blut bestimmten Lymphozyten. Mit zunehmenden Abfall der Lymphozyten steigt das Risiko von opportunistischen Infektionen (https://de.wikipedia.org/wiki/...). Hierunter verstehen wir Infektionen, die im Rahmen einer selektiven oder globalen ImmunschwĂ€che auftreten. Zu nennen ist z.B. eine PML = progressive multifokale Leukenzephalopathie, die durch das JC-Virus hervorgerufen wird oder beispielsweise eine Herpes-zoster-Infektion. Von einer Lymphopenie sprechen wir ab Werten von < 1500 Zellen/l. Weniger als 500 werden nur selten beobachtet. Erst dann sollte man die Behandlung unterbrechen, bis sich die Werte wieder normalisiert haben. Ein erhöhtes Risiko von schweren Infektionen ist bei Werten ĂŒber 500 Zellen/l jedoch nicht zu erwarten. HĂ€ufigere Kontrollen sollten aber engmaschig durchgefĂŒhrt werden. Die Lymphozyten spielen bei der Abwehr viraler Infektionen eine große Rolle.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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