PatientIn „Sarah“ | 15. Mai 2024

Liebes Expertenteam, toll das es die Möglichkeit gibt Ihnen Fragen zu stellen.
Kurz zu mir: Ich bin vor 3 Monaten Mama geworden und nach der Schwangerschaft sind Symptome aufgetreten mit denen ich zuvor nie etwas zu tun hatte. Seit ungefähr 2 Monaten habe ich auf meiner rechten Kopfseite bis zum Gesicht eine Missempfindung - kein Kribbeln eher ein Gefühl von Taubheit- es fühlt sich zumindest sehr komisch an, ist nur rechts und beeinträchtigt mich im Alltag . Während des Haushalts machen ist diese Missemfpfindung Taubheit zum ersten mal plötzlich aufgetreten- dazu kam Schwindel und Gangunsicherheit.Ganz selten brauche ich auch länger um nach Worten zu suchen.Dies Taubheit - Missempfindung (nur Rechts) ist fast täglich da - kommt sogar mehrmals am Tag vor und dauert zwischen 10-60 Minuten an. Nach einem Klinik Aufenthalt und vielen Arzt besuchen mit allen möglichen Untersuchungen :MRT mit Kontrastmittel, Nervenstrommessung, Blutuntersuchungen, Herz Ultraschall, Ultraschall der Halsschlagader konnte organisch nichts festgestellt werden. Die Ärzte meinten es könnte ggf. MS sein- ich solle nochmals ein MRT von der HWS machen oder es könnten sogenannte TIAS sein. Diese Missempfindung macht mir große Angst und ich bin mittlerweile mehr als verzweifelt, weil es wirklich belastend ist und mich beeinträchtigt. Nun habe ich mich in das Thema MS eingelesen. Könnten die Symptome ggf. auf MS hinweisen oder hätten sie eine sonstige Idee? Macht es Sinn nach dem letzten MRTvom KOPF von vor 2 Monaten, dieses wiederholen zu lassen?
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|16. Mai 2024

Sehr geehrte Sarah,

flüchtige sensibel Störungen, die kommen und gehen, sind kein Symptom einer MS. Wortfindungsstörungen sind auch eher nicht bei einer MS vorhanden. Zudem zeigt ein unauffälliges MRT, dass eine entzündliche Erkrankung des Gehirnes nicht vorliegt. Eine Läsion im Bereich der HWS kann keine sensiblen Störungen am Kopf machen. Auch immer wieder auftretende TIA´s, also kleine Durchblutungsstörungen über Wochen und Monate immer wieder an der gleichen Stelle für 10 - 60 min. sind völlig unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. Wenn sich die Symptome nicht ändern, so macht ein weiteres MRT keinen Sinn. Es wird genauso unauffällig sein wie die ersten Aufnahmen. Eine fokale Epilepsie wäre Differentialdiagnostisch noch denkbar, aber auch sehr sehr unwahrscheinlich. Wiederholte EEG-Ableitungen könnten hier ggf. näheren Aufschluss geben. Vielleicht liegt aber auch eine rein seelische Ursache zugrunde (DD: somatoforme Störung).

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Sarah“ | 16. Mai 2024

Lieber Herr Dr. Schneider , herzlichen Dank für ihre ausführliche Beantwortung und guten Ansätze , sowie zur Aufklärung der MS Symptome und den damit verbunden Ausschluss.Da ich noch länger auf meinen Termin beim Neurologen warten muss, meinen sie es handelt sich um etwas schlimmes wenn alles ausgeschlossen wurde? Ich bin total verängstigt, weil ich gerade mama geworden bin und für mein Kind da sein möchte. Ein Ansatz war noch, dass es durch die Geburt zu einem PFO Verschluss gekommen ist. Auch wenn organisch nichts gefunden wurde, hab ich den Eindruck das etwas nicht mit mir stimmt. Zumal diese Taubheit immer nur rechts Auftritt. Herzlichen Dank für ihre Unterstützung

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|16. Mai 2024

Sehr geehrte Sarah,

wie soll eine PFO-Verschluss immer wieder mal sensible Störungen machen ? Sie müssen aufhören sich solche unnötigen Gedanken zu machen. Ihr MRT ist trotz neurologische Auffälligkeiten unauffällig. Demnach gibt es keinen Hinweis auf eine strukturelle Läsion.

Mit freundlichen Grüßen

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