PatientIn „Kati“ | 22. Dez. 2021

Liebes Expertenteam,

ich bin w, 40J, ED 2006, Copaxone, keinerlei Behinderung, schubfrei seit 2009.
Erster Schub 2006 mit Kribbelbeschwerden im ganzen Körper. z. T. Wechselhaft, mit unterschiedlicher IntensitĂ€t. Damals aktive LĂ€sion im Gehirn, mit Kortison vollstĂ€ndige RĂŒckbildung.

Immer wieder flackert das jedoch auf. z. B. bei Infekt oder Stress. Mal mehr, mal weniger stark.
In den letzten Monaten hatte ich extremen Stress. Corona-Situation belastet mich extrem, Angst vor der Impfung, Arbeitsstress, Beziehung...

Am 16.12 war meine erste Corona-Impfung (Biontech).
Bin immer noch angespannt, weil ich Angst vor Nebenwirkungen hab.

Seit gestern Abend wird es mit dem Kribbeln etwas mehr.
Beobachte mich jetzt extrem und versuch immer hinzuspĂŒren wo es kribbeln und wie es sich verĂ€ndert.

Wie wĂŒrden Sie das einordnen?
Kann das tatsÀchlich am Stress liegen? Kann das vom "hochfahren" des Immunsystems durch die Impfung kommen?
Könnte das ein Schub sein?
Sollte ich damit zum Neurologen, oder erstmal paar Tage Entspannungsprogramm und abwarten?

Liebe GrĂŒĂŸe und herzlichen Dank fĂŒr Ihre Arbeit!
Kati

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|22. Dez. 2021

Sehr geehrte Kati,

nun, die Impfung ist schon einige Tage her und die Phase der anfĂ€nglichen Nebenwirkungen ist schon fast vorbei. Die Kribbelmissempfindungen sollen Sie nicht ĂŒberbewerten. Mutmaßlich sind es die Sorgen und Ängste, die dies bewirken. Es gibt keinen wissenschaftlich belegbaren Zusammenhang einer Corona-Impfung und einer erhöhten MS-AktivitĂ€t. Dies sind theoretische Überlegungen ("das Immunsystem hochfahren"), die sich in der Praxis nicht bestĂ€tigt haben. Entwickelt sich eine deutliche sensible Störung beispielsweise in einem Arm oder Bein, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, nicht bei leichten Kribbelmissmepfindungen, die sich nicht verstĂ€rken.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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