Kognition
Liebes Expertenteam
ich leide an (RR)MS ( Diagnose vor 3 Jahren gestellt aber Anzeichen gab es schon vor 10 Jahren mit leichten aber noch vertretbaren Kognitionsproblemen) ( Basistherapie mit Glatriameracetat⊠Umstellung erfolgt bald auf Ocrevus
In der letzten Zeit habe ich wirklich massive Probleme mit dem KurzzeitgedÀchtnis.
Es ergaben sich LĂ€sionen beidseits im Temporallappen, im 1x Mittelhirn, im Frontallappen und im Corpus callosum.
In der Neuropsychologischen Testung hies es dass meine Probleme mit der MS grundsĂ€tzlich zu vereinbaren sind aber aufgrund der frĂŒhen Diagnosestellung doch unĂŒblich seien.
Ich hatte gelesen, dass nicht die Orte der LĂ€sionen entscheidend sind, sondern welche Bahnen davon betroffen sind.
Filme anzuschauen oder BĂŒcher zu lesen (letzteres ist nur noch frustrierend) bereiten mir ziemlich Schwierigkeiten.
Gibt es noch die Möglichkeit per Neurokognitionstraining entgegen zu wirken oder aber ist es zu spÀt?
Was wĂŒrden sie ihren Patienten raten?
Herzlichen Dank
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Andreas,
nein, es ist nie zu spĂ€t, eine Therapie zu beginnen. Gerade nicht bei Ihnen, wo die LĂ€sionslast noch rel. gering ist. Auch ich glaube, dass andere Ursachen mit vorliegen mĂŒssen, um derartige KurzzeitgedĂ€chtnisstörungen zu verursachen. Es ist nicht nur die Lokalisation der LĂ€sionen entscheidend, sondern insbesondere auch die Anzahl der MS-Herde und der GröĂe der MS-Herde. Eine regelmĂ€Ăige neuropsychologische Therapie wĂ€re sinnvoll.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,
herzlichen Dank fĂŒr ihre schnelle Antwort und fachlichen Rat.
Ich möchte nicht mit ihnen meinen Fall diskutieren und ihre Àrztliche Expertise missbrauchen aber eine Frage stellt sich mir noch
Ich war bei 2 Psychiatern und beide kamen zu dem Entschluss, dass meine Psyche in Ordnung seien - sie konnten mir sagen, dass sie Patienten haben die bei schweren SchicksalsschlÀgen eine Anpassungsstörung entwickeln und so etwas dann die Ursache sei dies nicht bei mir der Fall aber ist.
Eine Psychaterin machte mich noch auf das PIRA Konzept aufmerksam und sagte, dass MRTs stabil sein können aber es trotzdem eine Verschlechterung zu beobachten sei.
Als ich das PIRA Konzept bei meiner behandelnden Neurologin ansprach war sie etwas sprach- und fassungslos und fĂŒhlte sich etwas auf den Schlipps getreten.
Halten sie etwas von diesem PiRA Konzept und wann kÀme dies bei ihnen bei ms in betracht ?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Andreas,
PIRA (Progression Independant of Relapse Activity) besagt nichts anderes, als dass es eine Gruppe von Patienten gibt, bei denen es ohne erkennbare SchĂŒbe zu einer klinischen Verschlechterung des Ganges, der Feinmotorik, der Aufmerksamkeit und der RumpfstabilitĂ€t. Das Manifestationsalter der MS-Erkrankung spielt eine Rolle. AusfĂ€lle können immer schlechter mit zunehmendem Alter kompensiert werden. Dies Ă€ndert allerdings nicht an Vorgehen. Eine Behandlung der Defizite muss symptomorientiert erfolgen. Die Therapie der MS wie bei allen anderen konsequent umgesetzt werden.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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