PatientIn „Saskia“ | 05. Mai 2023

Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank, dass es dieses Forum gibt. Einige meiner Fragen lassen sich auch beim blÀttern hier beantworten, jedoch hatte ich noch die ein oder andere Frage.

1. Radiologen geben meistens ja nur einen Verdacht wieder. Wie beurteilen Sie es, wenn der Neurologe die Bilder selbst nicht ansieht, sondern nur den Befund liest?

2. Ich habe hier öfter gelesen, dass es bei LĂ€sionen im Myelon, des sensiblen Bereiches, hier im SEP etwas anzeigen sollte. Gibt es die Möglichkeit, dass trotz einer LĂ€sion in diesem Bereich das SEP nichts anzeigt? Und wie hoch ist die Sicherheit dieser Untersuchung, dass nichts ĂŒbersehen wird?

3. Bei manchen Menschen bilden sich die Symptome auch noch nach Jahren zurĂŒck, wie ist dies zu erklĂ€ren?

4. Es heißt immer, dass eine einseitige LĂ€sion nur einseitig Probleme im Myelon mit sich bringt. Ist dies definitiv so oder kann es auch mal beide Seiten betreffen?

5. An was wĂŒrden Sie ausser MS denken, wenn der Patient 2 LĂ€sionen im RĂŒckenmark hat, welche sich rein auf die Weiße Substanz beschrĂ€nken, weit auseinander liegen und sehr klein sind?

6. Es wird oft auch auf die Psyche verwiesen, kann diese TatsÀchlich, Schmerzen am ganzen Körper hervorrufen?

Haben Sie vielen lieben Dank fĂŒr Ihre tolle Arbeit :)

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|07. Mai 2023

Hallo Saskia,

1. Radiologen wĂŒrde ich - EinzelfĂ€lle ausgenommen - schon eine höhere Kompetenz in der Beurteilung von Bildern zugestehen. Der Neurologe kann sich aber durch das Betrachten der Blder zusĂ€tzlilch ĂŒber das Ausmaß der VerĂ€nderungen, die neuroanatomischen Beziehungen, andere Details die nicht schrftlich geĂ€ußert wurden informieren.

2. Das SEP zeigt LĂ€sionen der HinterstrĂ€nge des RĂŒckenmarks falls die LĂ€sion groß genug ist, eigentlich wird aber in der Routine die gesamte Strecke zwischen Reiz- und Ableitort gemessen, die Ursache fĂŒr pathologische Ergebnisse kann ĂŒberall dort liegen. SEP sind sehr sensibel und gut reproduzierbar, aber nicht sehr spezifisch im Bezug auf Krankheiten.

3. Duch Reparaturprozesse und NeuroplastizitÀt, d.h Reorganisation des Nervengewebes.

4. Einseitige LĂ€sionen im Myelon verursachen immer einseitige Symptome.

5.Theoretisch kommen da zu viele mögiche Ursachen in Frage um dies hier auszufĂŒhren, eine ganze Reihe infektiöser, autoimmun-entzĂŒndlicher, durchblutungsbedingter Ursachen.

6. Ja

MfG

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