Kann COVID-19 eine MS auslösen?
Hallo liebes Expertenteam,
mein Name ist Larissa und bin 25 Jahre jung.
Ich habe einen leichten Immundefekt seit der Kindheit. Deswegen war ich 30 Tage positiv.
Schon während der Infektion hatte ich Sehstörungen im rechten Auge, sowie Kribbeln im Bein. Ich habe alles nicht so ernstgenommen und auf die Infektion geschoben.
4 Wochen später, kam ich mit Schwächegefühl im rechten Bein und rechten Arm ins KH. Da wurde ein MRT gemacht, wo 2 Hypertense periventrikuläre Marklagerläsionen und 1 juxtakortikale Marklagerläsionen festgestellt wurden.
Lumbalpunktion wurde durchgeführt. Da wurde eine leichte erhöhte MRZ-Reaktion festgestellt.
Die Ärzte ist etwas ratlos.
Meine Frage, kann COVID-19 eine MS auslösen. ( Andere Viren können das auch)
Vielen Dank!
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Larissa,
ein zeitlicher Zusammenhang besagt nicht, dass ein ursächlicher Zusammenhang besteht. Es gibt keine Daten darüber, dass eine Corona-Infektion eine MS auslösen kann. Richtig ist, dass vor nicht allzu langer Zeit nachgewiesen wurde, dass ein Zusammenhang einer EBV-Infektion (Eppstein Barr Virus) mit MS besteht. Das ist aber sonst bei keinen anderen viralen Infekten sonst gesichert der Fall.
Warum waren die Ärzte ratlos ? Wenn Sie in einer neurologischen Abteilung waren, so sollten die Kolleginnen und Kollegen doch in der Lage gewesen sein, die Befunde zu bewerten. Wenn Sie wie geschildert an unterschiedlichen Stellen neurologische Defizite hatten und im MRT MS-typische Herde zu sehen waren und eine pos. MRZ-Reaktion vorhanden ist, so kann man in meinen Augen durchaus den V.a. eine MS stellen, sofern anderen Differentialdiagnosen ausgeschlossen wurden. Ergänzend sollte an die HWS und BWS noch im MRT untersucht werden. Auch evozierte Potentiale müssen abgeleitet werden. Danach muss eine klare Diagnose und eine Behandlung besprochen werden.
Mit freundlichen Grüßen
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