Kann 3 Jährige Kind MS haben ?
Bei meinem 3 jährigen Sohn wurde ein Kopf-MRT gemacht. Leider ist sein Neurologe für die nächsten 2 Wochen Krankgeschrieben. Ich habe versucht herauszufinden, was die Befund bedeutet, und bin immer wieder auf MS gestoßen bei hyperintense Läsionen. Soll ich mir Sogen machen?
Befund :
Technik:
1,5 Т.
Samescan.
Transversale: FLAIR, T1w SE vor nach KM, diffusionsgewichtete Sequenzen, T2*
Inflow-Angiographie mit 3D-Rekonstruktion.
Befund:
Keine vergleichbare Voruntersuchung.
Mittelständiger Interhemisphärenspalt. Normale Weite des Ventrikelsystems ohne Zeichen einer Liquorzirkulationsstörung.
Die basalen Zisternen sind
frei. Hirnstamm und Kleinhirn sind regelhaft dargestellt. Kleinste, in T2 hyperintense, punktförmige Läsion rechts thalamisch. Zahlreiche in FLAIR und T2 hyperintense Läsionen entlang des periventrikulären frontoparietalen und ebenfalls
okzipitalen Marklagers, ohne Nachweis einer Kontrastmittelanreicherung. Die Läsion verlaufen im rechten Winkel zu den Seitenventrikel. Kein Nachweis einer pathologischen Diffusionsrestriktion in den
entsprechenden
Sequenzen.
Kein
Nachweis
pathologischer
Suszeptibilitätsartefakte in der T2*, Kein Nachweis einer Stenose in der Inflow-Angiographie. Kein Nachweis eines Aneurysmas oder einer arteriovenösen
Malformation.
Beurteilung:
Kleinste Läsion rechtsseitig im Thalamus sowie weitere periventrikuläre FLAIR
Ich werde für Ihre Interpretationen dankbar sein
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Liza,
ja, auch Kinder können eine MS bekommen. Es gibt sogar eine Leitlinie für pädiatrische MS (022-014l_S1_Multiple-Sklerose_Kinderalter_2016-02-abgelaufen.pdf (awmf.org)). Allerdings betrifft es Kinder während oder nach der Pubertät. Im Kleinkindalter ist die MS sehr selten (laut der Leitlinie: Das Auftreten vor dem 10. Lebensjahr ist mit einer Inzidenz von 0.09/100000 sehr selten und steigt in der Adoleszenz auf 2,64/100000). Neben entzündlichen Läsionen muss natürlich auch an andere entzündliche Ursachen und Durchblutungsstörungen gedacht werden. Hier fehlt in dem radiologischen Befund ein mögliche Zuordnung. Sie müssen die Gespräche mit den Ärzten abwarten, wie weiter vorzugehen ist und welche Beschwerden überhaupt zu dem MRT veranlasst haben. Es bedarf immer einer umfassenden Abklärung von zahlreichen Differentialdiagnosen. Erst nach Diagnosestellung kann man sich genau Gedanken über eine mögliche Behandlung und natürlich auch über die prognostische Beurteilung des Krankheitsverlaufes machen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Beiträge werden unverändert übernommen. Es erfolgt keine Prüfung oder Korrektur von Rechtschreibung, Grammatik oder darin getätigter Aussagen. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität dieser Beiträge übernimmt die Merck Healthcare Germany GmbH keine Verantwortung.