PatientIn „Anja“ | 11. Feb. 2021

Hallo liebe Experten,

Ich habe seit 1,5 Jahren die Diagnose MS und hatte bisher 2 diagnostizierte Schübe.
Vor ein paar Wochen hatte ich plötzlich kribbelige Beine. 3 Tage sehr stark, danach ist es langsam besser geworden. Körperlich war ich in der Zeit sehr angeschlagen, was dann noch einige Zeit angehalten hat. Ich gehe mal davon aus, dass das ein (kleiner) Schub gewesen sein könnte.

Ja, es wäre wohl besser gewesen, das direkt beim Neurologen abklären zu lassen, aber es war Freitag und ich wollte die 24h abwarten und nicht direkt zum Arzt laufen. Im Nachhinein die falsche Entscheidung.

Nun stelle ich mir aber die Frage ob man (wenn es ein Schub war) das im nächsten MRT auf jeden Fall sehen wird?
Oder gibt es auch Schübe, die im MRT nicht sichtbar sind?

Es wird dann darum gehen (wenn es ein Schub war), das Medikament zu wechseln.

Lieben Dank für die Beantwortung der Frage.
Anja

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|11. Feb. 2021

Sehr geehrte Anja,

wenn sich die Symptome von selbst rasch zurück gebildet haben, ohne das ein Behandlung erfolgt ist, lag mutmaßlich wirklich nur ein kleiner Schub vor. Nicht bei jedem Schub bedarf es gleich einer Änderung des Behandlungskozeptes. Hier muss man eben auch prüfen, ob MR-tomographisch eine deutliche Zunahme der MS-Last zu sehen ist und ob die bisherigen Herde bleibende neurologische Defizite hinterlassen haben. Natürlich gibt es noch viel mehr Faktoren, die in die Entscheidung mit einflißen, die Behandlung zu ändern. Schübe und damit Herde sieht man im MRT, wenn man die richtigen Aufnahmen macht. Bei einer Rückenmarksentzündung kann man natürlich nichts im MRT vom Kopf sehen. Schwierig kann es aber sein, beispielsweise eine Sehnerventzündung zu erkennen. Sicherlich gibt es auch sehr kleine insbesondere spinale Herde, die oft nur schwer (je nach Auflösung des MRT´s) zu erkennen sind.

Mit freundlichen Grüßen

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