PatientIn „Steffi“ | 20. Aug. 2023

Sehr geehrte Experten,

Ich bekomme jetzt mittlerweile "mein" 4.MS- Medikament (seit März 22 bekomme ich Ocrevus).

Am Freitag teilte man mir mit, dass meine Lymphozyten bei der letzten Kontrolle zwar über 500 liegen, aber man sich entschieden hat, das Intervall von Ocrevus auf 9Monate zu verlängern.

Ist dieses längere Intervall dann nicht kontraproduktiv für meine MS?

Ich hatte in diesem Jahr bereits 3 Schübe! (Wurden als solche eingeordnet, obwohl ich nur bei einem Kortison über 5Tage erhalten habe; die Taubheit und Kraftlosigkeot im Arm habe ich so ausgesessen...)

Ich dachte, ein Lymphozytenabfall ist unter Ocrevus gewollt?

Wenn das Intervall jetzt verlängert wird, besteht dann nicht die Gefahr, dass meine MS noch aktiver wird???

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|21. Aug. 2023

Hallo Steffi,

zu einzelnen verschreibungspflichtigen Medikamenten dürfen wir hier nicht Stellung nehmen. Hoch wirksame MS-Therapien reduzieren tatsächlich Teile der weißen Blutzellen, es ist also ein erwünschter Therapieeffekt wenn das auftritt. Allerdings ist dieses Schwert zweischneidig, bei zu starker und zu lang anhaltender Reduktion können Risiken auftreten. Daher gibt es für diese Medikamente Zielwerte, die nicht unterschritten werden sollen. Bei zu geringen Werten müssen Maßnahmen ergriffen werden, das kann eine Intervallverlängerung sein. Wenn die Meßwerte stimmen und trotzdem Schübe auftreten, muss die Wirksamkeit des Medikaments kritisch diskutiert werden.

MfG

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