PatientIn „Mindi“ | 17. März 2020

Guten Tag, ich habe vorhin erst diese Seite entdeckt und würde gerne eine Frage stellen.

Bei mir wurde zwar noch kein MS festgestellt, jedoch bin ich gerade dabei diverse Untersuchungen vorzunehmen. Hoffe es ist in Ordnung wenn ich hier dennoch eine Frage stelle.

Bei mir hat vor ca. 4 Monaten es angefange mit Gefühlsstörungen die mir noch kein Arzt erklären konnte (deshalb die Untersuchungen die Folgen werden).

Ein Arzt meinte es kann keine Multiple Sklerose sein, da die Intensität der Gefühlsstörungen viel zu sehr schwankt.

Ein Beispiel: Es kommt manchmal vor, dass ich die Gefühlsstörungen spüre (Hände,Arme), und in dem nächsten Moment denke ich sie seien wieder weg.

Oder ich habe auch manchmal das Gefühl, dass diese Empfindungen mal stärker mal schwächer sind (innerhalb von einem Tag variiert die Intensität).

Kann man anhand dessen sagen, dass das ziemlich untypisch für MS ist ?

Ich bin kein besonders ängstlicher Mensch und habe kaum Angst vor MS, wollte aber dennoch hier fragen um gegebenenfalls Maßnahmen einleiten zu können.

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|18. März 2020

Sehr geehrte Mindi,

grundsätzlich sit es erst einmal richtig, dass bei einem MS-Schub eine sensible Störung auftreten kann, die dann im weiteren Verlauf mehr und mehr abnimmt. Schwankungen sind untypisch für MS. Es könnte aber sein, dass ein Restdefizit nach einem Schub zurück bleibt und dieses Defizit dann nur so gering ist, dass man die sensible Störung nicht immer wahrnimmt. Die Frage ist, wo genau die sensiblen Störungen auftreten: beidseitig symmetrisch, halbseitig, nur einen Arm / eine Hand betreffend ? Folgen die sensiblen Störungen einem zentralen oder eher peripheren Muster (einem Versorgungsgebiet einer Nervenwurzel oder eines Nervens). Dies ist für den Laien nicht immer einfach zu differenzieren. Daher sollten Sie sich neurologisch untersuchen lassen. Mittels klinischer Untersuchung, Elektroneurographie und SEP könnte der Neurologe die Ursache ggf. eingrenzen.

Mit freundlichen Grüßen

PatientIn „Mindi“ | 18. März 2020

Danke. Ich habe zurzeit nur eine Bildgebung der Halswirbelsäule ohne Befund.

Und die Störung tritt beidseitig symmetrisch an den Händen auf.

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|18. März 2020

Sehr geehrte Mindi,

eine symmetrische sensible Störung an den Händen ist untypisch für eine MS. Es könnte aber im Einzelfall (selten) auch mal im Bereich der HWS ein MS-Herd vorliegen. Da bereits ein MRT der HWS unauffällig ist, fällt diese Variante raus. Jetzt muss Ihr Neurologe schauen, ob es andere mögliche Ursache gibt. z.B. Nervenkompressionsyndrome, Wurzelreizsyndrome, ...

MIt freundlichen Grüßen

PatientIn „Mindi“ | 18. März 2020

Was könnte denn noch (neben ms) ein auffälliges SEP erzeugen ?

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|18. März 2020

Sehr geehrte Mindi,

jeder Befund zwischen der Reizung des Nervens und dem Ableitepunkt am Kopf kann die SEP pathologisch verändern. Dementsprechend gibt es hunderte von Möglichkeiten. Es können periphere (entlang der Nerven außerhalb des Rückenmarkes) aber auch zentrale (Rückenmark, Gehirn) Ursachen sein.

Mit freundlichen Grüßen

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