PatientIn „Kati_81“ | 17. Apr. 2022

Liebes Expertenteam,

ich bin aufgrund schlechter Erfahrungen in der Veragngenheit impfzögerlich. Mittlerweile trotzdem 2 x Biontech/Corona geimpft.
Soweit ohne Kompliaktionen. Überlege ob ich Booster machen soll.
Tendiere dazu, noch zu warten und das eher vor den Herbst zu legen.

Bei der Uniklinik Marburg gibt es seine Spezialambulanz, die sich mit dem Thema Long-Covid nach Impfung beschäftigt. Von dort habe ich folgende Empfehlung gelesen:
"Wer weiß, dass er an einer Autoimmunkrankheit leidet, soll sich vor der Impfung mit einem Arzt zu besprechen. In diesem Fall gebe es die Möglichkeit, die Immunantwort mittels Cortison zu "modulieren", also eine Überreaktion zu verhindern."

Können Sie hierzu etwas sagen?

Neben der ms habe ich noch morbus crohn und Angst, dass die Impfung das Immunsystem zu sehr aktiviert.

Nach hochdosierter Kortionstoßtherapie wird geraten, etwas bis zur Impfung abzuwarten. Damit Impfreaktion nicht geschwächt wird. Könnte aber niedriger dosiertes Kortison z. B. Gefahr von Impfschub reduzieren.

Herzlichen Dank für Ihrem Mühe!
Kati

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|17. Apr. 2022

Sehr geehrte Kathi,

Ziel der Impfung ist, eine Antikörperproduktion anzuregen. Kortisone wirken genau dagegen und sollten möglichst nicht im Zusammenhang mit einer Impfung gegeben werden, da sie die Immunantwort abschwächen oder ganz verhindern. Das Risiko eines Schubes ist im Rahmen eines Infektes mit Corona um ein Vielfaches höher, als im Rahmen einer Impfung. Demnach ist es immer eine Abwägung, die im Falle der Corona Impfung klar für die Impfung spricht. Der Zeitpunkt der Impfung sollte nach dem individuellen Risiko und Stabilität der MS-Erkrankung bestimmt werden.

Mit freundlichen Grüßen 

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