PatientIn „Mausi“ | 11. Aug. 2022

Hallo!

Ich habe eine kurze Frage.
Ich habe im Internet gelesen, dass es eine 50% Chance gibt eine MS zu entwickeln, wenn das mrt auffÀllig ist.

In meinem Befund steht:

Geringgradige Signalalteration des rechten Nervus opticus nach Durchtritt durch die
Fissura orbitalis sowie umschriebene zirkulÀre SignalintensitÀtssteigerung der
angrenzenden Optikusscheide, prinzipiell zu vereinbaren mit einer geringgradigen
Optikusneuritis. Neurologische Vorstellung sowie ggf. Verlaufskontrolle mit
Kontrastmittel empfohlen.
Sonst altersentsprechender SchÀdel-Hirn-Befund. Kein Nachweis einer intrakraniellen
Raumforderung, einer IschÀmie oder HÀmorrhagie.

Mrt WirbelsÀule komplett ohne Befund und VEP ohne Befund.

Habe ich nun ein 50% Risiko eine MS zu entwickeln? Oder hĂ€tten dafĂŒr mehrere Herde da sein mĂŒssen?

Vlg

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|12. Aug. 2022

Sehr geehrte Mausi,

die Zahl von einem 50 prozentigen Risiko einer MS bei MRT-VerĂ€nderung kenne ich nicht. Es erscheint mir auch wenig plausibel, da jedes MRT unterschiedlich ist und die AuffĂ€lligkeiten individuell bewertet werden mĂŒssen. UnauffĂ€llige VEP sind erst einmal wichtig und gut. Zudem hatten Sie ja, so wie ich das verstanden hatte, nie Sehstörungen. Demnach wĂŒrde ich Ihnen raten, sich zunĂ€chst keine Sorgen zu machen. Sie sind aktuell gut untersucht worden und es ergibt sich kein Verdacht auf eine MS. Bleiben Sie in Ă€rztlicher Behandlung und lassen die EPs und den klinischen Befund immer wieder mal ĂŒberprĂŒfen. Ob oder ob nicht irgendwann mal eine MS auftritt, können Sie nicht beeinflussen und sich mit irgendwelchen zahlen verrĂŒckt zu machen wird nicht weiter helfen. Wie komplex und schwierig das Thema RIS ist zeigt folgender Artikel: https://www.rosenfluh.ch/media/psychiatrie-neurologie/2020/02/Prognostische-Faktoren-beim-radiologisch-isolierten-Syndrom.pdf

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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