Habe ich PPMS/ALS mit 31?
Hallo liebes Expertem-Team, seit meinen beiden Corona-Infekten im Jahr 2022 verschlechtert sich mein allgemeiner Gesundheitszustand und ich habe Angst an (PP)MS oder ALS zu leiden. Ich bin mĂ€nnlich, mittlerweile 31 Jahre alt und hatte bis dato keinerlei gesundheitliche Beschwerden und es hat sich nichts an meiner Lebenssituation oder meinen Ă€uĂeren UmstĂ€nden verĂ€ndert.
Nach meinem zweiten Corona Infekt im April 2022 hatte ich im Mai 2022 einen Magen-Darm-Infekt der mich drei Tage auĂer Gefecht gesetzt hat. Im Juni 2022 erlitt ich einen einseitigen Ausfall meines Gleichgewicht-Organs im Ohr. Seitdem habe ich auch das GefĂŒhl dass ich meine Umgebung nicht mehr so klar wahrnehme wie zuvor.
Im Juli 2022 hat es in meiner rechten KörperhĂ€lfte (Arm/Bein/Kopf) mit einem Kribbeln, rechtsseitig verschwommenes sehen und linksseitigen Kopfschmerzen angefangen, sodass ich mich in der Notaufnahme vorgestellt habe. Seit diesem Tag habe ich rechtsseitig eine MuskelschwĂ€che im Arm und Bein und leichte Probleme mit der Feinmotorik. Dies merke ich u.a. wenn ich GegenstĂ€nde greifen möchte oder wenn ich etwas trage. Nach der Anstrengung verschlimmert sich das Zittern im rechten Arm deutlich, klingt jedoch wieder ab nach ca. 1 Tag. In der Klinik wurden 2 Tage lang neurologische Tests (Reflexe, VEP, ENG) inkl. SchĂ€del-MRT durchgefĂŒhrt und es wurden meine Halsschlagadern ĂŒberprĂŒft, jedoch ohne relevanten Befund.
Es wurde jedoch im frontalen paraventrikulÀren Marklager eine gliöse LÀsion gefunden.
Im Mai 2023 hatte ich eines abends einen kurzen Schwindelanfall und daraufhin hat sich die MuskelschwÀche im rechten Bein ein wenig verstÀrkt sodass ich nun beim Treppensteigen eine gewisse InstabilitÀt im Knie merke, die seitdem auch nicht besser wurde. Zudem habe ich seitdem eine Zunahme eines brennenden Schmerzes in der rechten Schulter und eine Zunahme der Muskelsteifigkeit im rechten Arm und seit 1 Woche habe ich auch einen brennenden Schmerz in der linken Schulter.
Seit Juni 2023 treten vermehrt Herzrythmusstörungen auf, d.h. Ich hab in einer ruhigen Situation plötzlich einen Puls von nur 45 und in der nĂ€chsten Minute einen Puls von 170 und Atemnot. Das PhĂ€nomen hatte ich bisher ca. 5 mal und es war jedes Mal nach 30min vorbei. Beim erstmaligen Auftreten der Rythmusstörung hatte ich rechtsseitig ein Augenflimmern fĂŒr ca. 5 Tage und fĂŒr ca. 3-4 Wochen Durchfall. Ein Langzeit-EKG (24h) war ohne relevanten Befund, weil genau an diesem Tag keine Herzrythmusstörungen aufgetreten sind. Generell fĂŒhle ich mich seit Juni sehr erschöpft und mĂŒde inkl. konzentrationsproblemen und jeden Tag habe ich TaubheitsgefĂŒhle an unterschiedlichen Körperteilen die aber immer wieder auftauchen und wieder verschwinden. Vermehrt tritt das TaubheitsgefĂŒhl im rechten groĂen Zeh auf und neuerdings auch im Ringfinger am linken Arm. Ein SchĂ€del-MRT vor 2 Wochen hat keine Ănderung der LĂ€sion ergeben. Ein Ganzkörper-MRT hat auch auch keine relevanten Befunde ergeben (kein Tumor o.Ă€.) Blutwerte inkl. SchilddrĂŒse waren in Ordnung. Kurzzeitig spĂŒre ich immer wieder ein kribbeln das mir schlagartig durch den ganzen Körper fĂ€hrt und teilweise nur durch die Beine. Aufgrund der stetigen Zunahme der Symptome habe ich Angst in dem jungen Alter schon an PPMS zu leiden. Haben Sie irgend einen Tipp fĂŒr mich damit ich den nĂ€chsten Termin beim Neurologe mit den richtigen Fragen etwas vorbereiten? Wie ist ihre EinschĂ€tzung der Situation und was könnte ich noch ausprobieren?
GrĂŒĂe,
Peter
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Peter,
unauffĂ€llige MRTÂŽs sprechen klar gegen eine MS. Auch klinisch gibt es fĂŒr mich keine plausiblen Hinweise auf eine PPMS. Dazu passen ganz und gar nicht die eher akut auftretenden Beschwerden. Auch fĂŒr eine ALS spricht nichts, was man aus Ihren Schilderungen entnehmen kann. Möglicherweise sind es eher seelische Ursachen, die Sie krank machen. Eine Erkrankung, die mal nur den Ringfinger, mal den gesamten Körper, mal den Herzrhythmus, mal mit feinmotorische Störungen, mal ein Schwindel und Muskelsteifigkeit und Schmerzen verursacht, kenne ich nicht, zumal zahlreiche ergĂ€nzende Untersuchungen unauffĂ€llig waren. Es wĂ€ren zahlreiche ganz unterschiedliche Organsysteme betroffen, die nichts miteinander zu tun haben. Meines Erachtens wĂ€re eine psychologische Vorstellung bzw. einer Psychotherapie angezeigt, wenn der Neurologe Ă€hnlich wie ich die Befunde einordnet.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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