Habe ich MS oder eine andere neurologische Störung?
Sehr geehrtes Expertenteam,
seit einigen Jahren leide ich bereits unter durchgängigen monokularen Doppelbildern, für die bisher keine Ursache gefunden werden konnte. Alle augenärztlichen Untersuchungen waren ohne Befund. Neben den Doppelbildern sehe ich auch öfter "Blitze" oder "Schlieren" - allgemein ist mein Sehen stark beeinträchtigt.
Durch ein MRT wurden "einzelne kleinere supratentorielle Läsionen" festgestellt, die darauffolgende Lumbalpunktion war allerdings ohne Befund.
Nun habe ich öfter Schwindelanfälle und ein Kribbeln und leichtes Taubheitsgefühl in Händen und Kopf, dazu kommt ein Druckgefühl im vorderen Bereich des Kopfes. Was mich besonders beunruhigt ist die starke Verschlechterung meiner kognitiven Leistungsfähigkeit. Diese äußert sich darin, dass mir die einfachsten Sachen nicht einfallen, mein Denken extrem verlangsamt und mein logisches Denken erschwert ist. Manchmal fühlt es sich wie eine Art Leere im Kopf an.
Weiterhin habe ich ein pulssynchrones Pochen in beiden Ohren und zurzeit fast täglich Kopfschmerzen - allgemein habe ich seit meiner Jugend immer mal wieder starke Kopfschmerzen.
Für mich passen diese ganzen Symptome nicht zusammen und bisher konnte mir nicht geholfen werden, daher wäre ich für Ihre Hilfe mehr als dankbar. Passen diese Symptome ggf. zu einer MS oder fällt Ihnen ein anderes Krankheitsbild ein oder eine Untersuchung, die Sie mir nach dem Gesagten nahelegen?
Dass diese Symptome ggf. auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sind ist mir natürlich klar, ich wollte nur nichts unerwähnt lassen.
Schonmal jetzt vielen Dank für Ihre Zeit und Hilfe!
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Leo,
monokkuläre Doppelbilder gibt es eigentlich nicht. Mit einem Auge kann man nicht doppelt sehen, sondern nur mit beiden, wenn die Augenachsen voneinander abweichen. Der Augenarzt sollte die schlieren beim sehen beurteilen. Die VEP wären noch wichtig, die sehr sensitiv Sehnerventzündung erkennen lassen. Ihre Symptome sind völlig unspezifisch und einem Krankheitsbild nicht zuordnet. Ein unauffälliges MRT und LP spricht erst einmal gegen eine zentrale Ursache. Bei derart vielen Beschwerden hätte man bei einer organischen Ursache etwas finden müssen. Eine Verlaufsuntersuchung nach 6 Monaten zur Einordnung der gliösen Herde wäre sinnvoll. Solche Befunde finden wir häufig, auch bei „Gesunden“. Könnte auch eine seelische Ursache vorliegen?
Mit freundlichen Grüßen
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