PatientIn „Evi“ | 03. Juni 2020

Liebe Experten,

meine Augenärztin hat die Diagnose "H40.5, Beidseitig, gesicherte Diagnose,Glaukom (sekundär) nach sonstigen Affektionen des Auges" gestellt. Als ich im Internet nachgesehen habe, was das ist, bekam ich folgende Erklärung:
"Das chronische Glaukom ist durch eine chronisch-progrediente Schädigung des Sehnervs infolge eines zunehmenden Nervenfaserverlusts gekennzeichnet. Oft geht dies mit einer Erhöhung des Augeninnendrucks einher. In fortschreitenden Stadien kommt es zu Gesichtsfeldausfällen bis zur Erblindung."
Als ich die Erklärung las, kam mir die Frage, ob das auch eine Folge meiner progredienten MS sein kann, weil dort ja von chronisch-prodigientem Verlust der Nervenfasern des Sehnerven die Rede ist. Die letzte VEP ist bei mir 2012/2013 gemacht worden. Da war das Ergebnis damals pathologisch, obwohl ich nie eine "MS-typische" Sehnerventzündung gehabt habe. Im Arztbrief von damals heißt es dazu:

"VEP: (18.12.2012) Visus links 0,67, rechts 0,83. Rechts unauffälliger Befund, links bei normalen Latenzen wie im Vorbefund mehr als 50%ige Amplitudenreduktion bei selektiv fovealer Reizung gegenüber rechts."

Ein späteres VEP war dann aber wieder ganz normal.

Meine Frage ist, kann die Augenerkrankung die Folge meiner secundär-progredienten MS sein? Ich bin 50 Jahre alt.

Vielen Dank für Ihr Bemühen und herzliche Grüße

Evi

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|03. Juni 2020

Hallo Evi,

ich kann das nicht ganz ausschließen. Epidemiologische Studien haben bisher aber keine Hinweise für eine Häufung von Sekundãrglaukom bei SPMS oder nach SNE zeigen können. 

MfG

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