PatientIn „Marvin“ | 05. Dez. 2023

Hallo

2020 wurden bei mir mehrere Läsionen im Hirn entdeckt. Die LP war unauffällig im Krankenhaus. Irgendwann vor 1,5 Jahren habe ich von jetzt auf gleich im Hirn eine Art Schwindelgefühl / starke Benommenheit gefühlt. Von jetzt auf gleich. Klingt blöd, aber das hat sich angefühlt als würde ich ohnmächtig werden. Die Ärzte haben dies als Panikattacke abgetan, obwohl es einfach so kam. Seitdem habe ich regelmäßig wenn ich die Augen schließe vorne im Hirn eine Art Schwindel, als wenn mein Hirn/Augen sich nach links und rechts bewegt. Oft auch einfach Kopfschmerzen (stechend, hinter den Augen). Die letzten Kontroll EEG Termine zeigen wohl kleine Artefakte, die aber eigentlich abgetan werden, weil es dadurch kommen kann, dass man schwitzt bei der Untersuchungen. Deshalb hat mein Neurologe diese bei den ersten 2 Malen gar nicht erwähnt. Das ist wohl minimal und wohl im „Toleranzbereich weil man schwitzt“. Vor der Schwindelattacke vor 1,5 Jahren waren diese aber noch nicht da. Was ich mir darunter vorstellen kann, weiß ich auch nicht.

Die Kontrolle MRTs sind laut Radiologen gleichbleibend. Die habe ich teilweise in unterschiedlichen Praxen gemacht aufgrund von Termin-Kapazitäten.

Ein Bekannter von mir hatte lange Zeit auch gleichbleibende Läsionen. Jetzt hat er eine Spezial Klinik kontaktiert und diese hat wohl nach einem neuen MRT festgestellt, dass einige Läsionen größer geworden sind aber die Anzahl gleich.

Meine Frage an Sie:

Prüfen Radiologen in regelmäßigen Kontroll-Terminen nicht auf die Größe der Läsionen sondern nur auf die Anzahl?

Wie bewerten Sie die Schwitz-Artefakte? Ist das ein gängiger Begriff und normal?

Wie merke ich einen Schub oder Änderungen? Wann müsste ich tun, wenn ich denke ich habe einen? Ein Termin beim Neurologen dauert natürlich mehrere Monate.

Was würden Sie mir empfehlen? Das letzte MRT ist ca 8 Monate her.

Ich weiß momentan leider nicht weiter. Ich bin psychisch eigentlich sehr stabil, aber dieser Schwank-Schwindel vorne im Hirn macht mich seit 1,5 Jahren wahnsinnig. Kann das mit MS zutun haben ohne das die Radiologen eine Änderung sehen? Missempfindungen habe ich teilweise auch in der Hand, die verschwinden dann aber tageweise und kommen möglicherweise wieder. Der Gedanke, dass die Ärzte was übersehen wie bei meinem Bekannten, macht mich auch verrückt..

Ich brauche irgendeinen Rat wie ich weitermachen soll und ob die Läsionen (glaube 13) viele sind?

Grüße und sorry für den langen Text
M

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|06. Dez. 2023

Sehr geehrter Marvin,

ein EEG ist völlig unbrauchbar, um eine MS im Verlauf zu beobachten. Diese Untersuchung ist bei MS wirklich nicht sinnvoll und zudem treten viel Artefakte auf, die eine Verlaufsuntersuchung bei MS ebenfalls nicht ermöglichen. Ein MRT kann nur dann gut verglichen werden, wenn die Untersuchung immer am gleichen Gerät durchgeführt wird. Jede Maschine hat Ihre eigene Einstellung und Auflösung, so dass eine Volumetrie (Bestimmung der Größe von Herden) nicht exakt vergleichbar ist. Ja, natürlich schaut der Radiologe auch nach der Größe der Herde und bewertet deren Entwicklung im Verlauf der Zeit. Bzgl. des Schwindels wäre auch eine HNO-Untersuchung wichtig (nicht das ursächlich etwas ganz anderes vorliegt. Zudem wäre eine Untersuchung der langen Bahnen sinnvoll (Rückenmarksbahnen). Denkbar wäre auch eine spinale Läsion, die zu einer Unsicherheit beim Gehen und dadurch bedingt zu einem Schwindelgefühl führt.

Mit freundlichen Grüßen

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