PatientIn „Ina“ | 11. Juni 2023

Sehr geehrte Experten,

im August letzten Jahres wurde wegen lang anhaltender Kopfschmerzen ein SchÀdel-MRT gemacht, und als Zufallsbefund sah man zwei paraventrikulÀre Gliosen rechts parietal und links frontal unter dezenter Beteiligung des Corpus callosum. Mein Neurologe schlus MS-Alarm, er bezifferte die Wahrscheinlichkeit mit 50%. Da ich keinerlei Symptome einer MS hatte und weiterhin keine habe, zudem sehr unter den anhaltenden Kopfschmerzen litt, ignorierte ich diese Aussage. Die jetzt behandelnde Neurologin riet noch einmal zu einer Lumbalpunktion inkl. Druckmessung zur Ausschlussdiagnostik bezgl. der Kopfschmerzen, und ich willigte ein. Mein Liquor gibt keine Hinweise auf die Ursache der Kopfschmerzen, jedoch habe ich Typ 2 oligoklonale Banden, jedoch nicht im Serum.

Nun habe ich Panik, doch eine MS zu haben, von der ich anscheinend gar nichts merke. Ich bin sehr sportlich und im Triathlon aktiv, habe keine MuskelschwĂ€che, Kribbeln, TaubheitsgefĂŒhle oder Sehstörungen. Dies alles ist mir vollkommen fremd.

Können die oligoklonalen Banden auch eine andere Ursache haben, bestenfalls "einfach so" auftreten, ohne auf eine entzĂŒndliche Erkrankung des ZNS hinzuweisen?

Vielen Dank fĂŒr Ihre EinschĂ€tzung!

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|11. Juni 2023

Hallo Ina,

es gibt schon verschiedene Möglichkeiten ihre Befunde zu erklĂ€ren, MS bzw ein radiologisch isoliertes Syndrom gehören dazu. Zur diagnostischen AbklĂ€rung gehört dabei aber immer auch die Suche bzw. der Ausschluss der möglichen Differentialdiagnosen. Kopfschmerzen gehört jedenfalls nicht zu den MS-Symptomen. Einfach so treten oligoklonale Banden nicht auf. Da hier keine weitere Diagnostik aufgefĂŒhrt ist kann ich nicht nĂ€her eingrenzen was sie haben könnten.

Mfg

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