PatientIn „Inge“ | 24. Apr. 2024

Guten Tag,
Meine MS Diagnose erfolgte Ende 2023, auf Grund einer SehnerventzĂŒndung. Der Verdacht bestand 2020 schon einmal, auf Grund SchwĂ€che und Schmerzen in den Beinen. Die damalige neurologische Untersuchung, incl MRTs, wurde mir als unauffĂ€llig befundet. Mir wurde allerdings vorgeschlagen, man könne eine LP machen, wenn ich das möchte. Dies habe ich damals abgelehnt,denn wer lĂ€sst sich freiwillig im RĂŒcken stochern, wenn angeblich alles in Ordnung ist? Nun steht in dem Befund vom SchĂ€del MRT mit KM, von 2020: es kommen vereinzelte, kleinste, fleckförmige, T2- und FLAIR-hyperintense Gliosezonen in den peri- und supraventrikulĂ€ren Marklagern zur Darstellung. In der Zusammenfassung steht dann: Kein Anhalt fĂŒr eine tumoröse oder entzĂŒndliche cerebrale Pathologie. Ich war damals 35 Jahre alt,die Beschwerden in den Beinen bestanden damals schon etwa 2 Jahre, wenn das eine Rolle spielt. HĂ€tte man damals, auf Grund dieser Befundung, weiter schauen sollen? Welchen Stellenwert besitzen Gliosen, in Zusammenschau mit den Beschwerden, dem Alter, der Lage der Gliosen, etc?

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Carsten Sievers
Neurologe|24. Apr. 2024

Hallo Inge,

wenn ich es richtig verstehe ist der Punkt die MRT-Befundung/Mitteilung: 2020 als normal mitgeteilt, jetzt schriftlicher Befund mit kleinsten Gliosen.

Kleinste Gliosen kommen hĂ€ufig vor - Faustregel: 1/Lebensjahrzehnt - und sind unspezifisch, die Ursachen mannigfaltig und schwer festzustellen. Sie können bei jĂŒngerem Lebensalter Anlass geben irgendwann im Verlauf, zb. nach einem Jahr zur Sicherheit eine MRT-Kontrolle durchzufĂŒhren und evtl. hausĂ€rztlich GefĂ€ĂŸrisikofaktoren zu checken. Damals bestand ein neurologischer Normalbefund, also kein Anlass fĂŒr weitere Diagnostik. Ihre Beschwerden können nicht zwanglos durch die Gliosen erklĂ€rt werden und konnten nicht neurologisch objektiviert werden. Eine Liquoruntersuchung wĂ€re m.E. damals eine Sicherheitsuntersuchung gewesen und optional, aber sicher nicht zwingend erforderlich.

MfG

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