Fragen zur Therapie/Blutbild und angst um PML
Sehr geehrte Experten,
Ich bin 34j, M. Meine MS blieb laut Neurologe/MRT-Bilder ca. 5-10 Jahre unentdeckt. LĂ€sionen bereits vermehrt im Kopf und WirbelsĂ€ule. Klinisch gab es bisher nur SensibilitĂ€tsstörungen in der linken KopfhĂ€lfte und ein erhöhter Harndrang bei nicht gefĂŒllter Blase.
Seit Anfang des Monats habe ich mit meiner Therapie begonnen.
Es handelt sich um ein PrÀparat, welches man monatlich subkutan injiziert.
Ich habe hierzu erneut einige Fragen.
1. Auf der Website meines Medikamentes steht, dass Blutbild und Differentialblutbild alle 3 Monate erfolgen sollten und der Immunstatus (CD19+B-Zell-Zahlen) danach nur noch jĂ€hrlich. Meine Klinik teilte mir allerdings mit, dass ein Blutbild wenn ĂŒberhaupt nur 1x im Jahr nötig sei, da das Medikament ohnehin nicht im Blut nachgewiesen bzw. dieses beeinflusst, was mich nun etwas verwirrt und verunsichert, schlieĂlich ist mein Medikament ein monoklonaler Antikörper, der gegen die B-Lymphozyten gerichtet ist und diese reduzieren soll. AuĂerdem kann sich der Spiegel des Immunglobulin M im Blut vermindern. Wurde ich fehlinformiert und sollte ich alle 3 Monate auf einen Termin fĂŒr oben genannte Blutwerte bestehen?
2. Ich bin auf das Thema "PML" gestoĂen und wĂŒrde gerne weitere Meinungen von Experten hören, wie das Thema und die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken gesehen wird. Das Internet ist Fluch und Segen zugleich - sehr viele Informationen, doch man weiĂ nicht, wo man anfangen oder wie es richtig bzw. besser eingeschĂ€tzt werden soll.
3. Thema Krebsvorsorge, da die Wahrscheinlichkeit an Krebs zur erkranken durch Immunsuppressiva generell erhöht sein soll. Inwieweit stimmt das und wie und wo beginnt man da?
Liebe GrĂŒĂe und vielen lieben Dank im Voraus.
Deine Frage beantwortet
Hallo Vincent,
die empfohlenen Kontrollen fĂŒr ein Medikament sollten immer durchgefĂŒhrt werden, davon sollte nicht abgewichen werden. Konfrontieren sie ihre Ărzte mit den Kontrollempfehlungen und fordern die regelrechte DurchfĂŒhrung. Eine Aussage so ein Medikament wĂŒrde das Blut nicht beeinflussen ist sicher falsch.Die Aussage es wĂŒrde nicht direkt nachgewiesen ist zwar richtig aber hier irrelevant. Bei den meisten MS-Medikamenten ist PML ein mehr theoretisches Risiko, bei vielen bisher nicht gehĂ€uft aufgetreten. Bei MS-Medikamenten, die ein gehĂ€uftes Krebsrisiko haben werden entsprechende Kontrollen empfohlen, bei allen anderen reicht die gĂ€ngige Krebsvorsorge. Theoretisch erhöhen alle immunwirksamen Medikamente das Krebsrisiko durchihre Wirkmechanismen, beiden meisten liegt das Risikoniveau soweit ĂŒberhaupt bekannt (Verlaufsbeobachtungen ĂŒber Jahrzehnte sind rar) im oder unter dem Niveau anderer lebensumstĂ€ndebedingter Risikofaktoren (Umwelt-/Arbeitsplatzexpositionen, Ruachen, Ăbergewicht etc.).
MfG
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