PatientIn „Ivan“ | 09. Feb. 2022

Sehr geehrte Experten,

Genau zu Neujahr 2021 hatte ich eine covid-Infektion mit Symptome (auch Neurotoxis, Geruchssinn und Geschmackssinn). 2-3 Monate nach der Infektion bekam ich eine Sehnerv EntzĂŒndung. Diese wurde erfolgreich mit cortison behandelt und es wurden sĂ€mtliche Untersuchungen auf MS durchgefĂŒhrt. MS Verdacht hat sich zu diesen Zeitpunkt nich bestĂ€tigt ( ca. MĂ€rz 2021). Dennoch wurden im SchĂ€del zwei kleine Herd-Lessionen entdeckt jeweils mit 2mm GrĂ¶ĂŸe. Aus diesem Grund wurde eine Nachkontrolle beantragt. Diese fand am Oktober/November statt. In dieser kurzen Zeit hat sich die Bildgebung (MRI inkl. Contrastmittel) deutlich verschlechtert. Die Herd-Lession haben sich ums 10 fache vergrĂ¶ĂŸert. Ein Monat vor diesem MRI wurd ich gegen covid geimpft (ende September 2021).

Jetzt habe ich eine Diagnose MS aufgrund der Bildgebung. In alle anderen Untersuchungen (zb. Liqar) konnte keine Verbindung zu MS hergestellt werden. Somit gehör ich zu den weltweit ca. 5% MS-Patienten wo die Erkrankung nicht im Liqar Nachweisbar ist.

Diese Diagnose, Befunde, sowie die Zeitnahe Verbindungen zu Covid fĂŒhrt nicht nur bei mir persönlich Fragen auf sondern auch diverse Ärzte in meinem Umfeld.

Ich steh auch momentan vor der Entscheidung einer MS-Therapie einzuwilligen. Bin gemischter GefĂŒhl will aber auch kein Risiko eingehen bezĂŒglich MS-SchĂŒbe.

Vielen Dank im voraus

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Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|09. Feb. 2022

Sehr geehrter Ivan,

sofern die MRT-Befunde typische VerĂ€nderungen fĂŒr eine MS zeigen und Differentialdiagnosen ausgeschlossen wurden, liegt bei Ihnfn nach den vorliegenden Kriterien eine MS vor. Der Liquor muss dabei nicht bzw. noch nicht passen. Dieser wird erst im Verlauf positiv (Nachweis vom oligoklonalen Banden, pos MRZ Reaktion). Das ist bei sehr vielen Patienten der Fall. Ihre Zahl ist bezogen auf LiquorverĂ€nderungen im Verlauf der Erkrankung. ein zeitlicher Zusammenhang zu einer Impfung bedeutet nicht gleich ein kausaler Zusammenhang! Bislang gibt es keinerlei Hinweise, dass eine Covid-19-Impfung eine MS auslöst, noch dass die eine bestehende MS verschlechtert.

Nach allen mittlerweile sehr umfassenden Untersuchungen haben MS-Patienten unter einer Behandlung eine wesentlich bessere Prognose, zumal Ihre Erkrankung sehr aktiv zu sein scheint, was die kurzfristigen MRT VerĂ€nderungen zeigen. Ich wĂŒrde Ihnen unbedingt zu einer Therapie empfehlen.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen 

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