PatientIn „Rosa“ | 13. Mai 2021

Sehr geehrtes Expertenteam,

Ich bin weiblich und 22 Jahre alt. Mich plagt nun bereits seit Dezember 2020 die Angst vor MS. Angefangen hat alles mit Nackenbeschwerden und einem kurzzeitigen Schleier vor den Augen. Meine Seh- und Nackenbeschwerden sind nach grĂŒndlicher Massage vergangen. Ende Dezember hatte ich dann erneut Nackenbeschwerden, auf welche dieses Mal starke OhrgerĂ€usche gefolgt sind. Auch diese haben nach Massageeinheiten nachgelassen. Mitte Januar habe ich dann meinen Nacken stark gedehnt, woraufhin ich ein pelziges GefĂŒhl entlang meines Nackens bis hinter meine Ohren (beidseitig) verspĂŒrt habe. Dieses GefĂŒhl hat sich mit der Zeit verbessert, ist jedoch nicht verschwunden. Je nach dem, auf welcher Seite meines Kopfes das pelzige GefĂŒhl auftritt (sporadisch), sehe ich auf dem entsprechenden Auge ein wenig schwĂ€cher. Dieses PhĂ€nomen konnte mir bis dato kein Arzt erklĂ€ren. Jedenfalls wurde ich daraufhin ins MRT geschickt (SchĂ€del mit KM, HWS und BWS) - alles ohne Befund. Auch eine Lumbalpunktion ist Ende Februar erfolgt, sowie jegliche Nervenleitgeschwindigkeitstests und ein VEP. Alles ebenfalls ohne Befund. Daraufhin hieß es, es sei alles psychosomatisch. Jedoch haben sich meine Symptome seither verschlechtert. Ich habe zeitweise das GefĂŒhl, als hĂ€tte ich Spinnweben auf dem Gesicht und an den Armen und Beinen. (Es hĂ€lt nie durchgehend an, mal ist es da, mal nicht. Manchmal sind es paar Tage und manchmal nur paar Sekunden) Außerdem fĂŒhlt sich mein gesamter Körper manchmal so an, als hĂ€tte ich einen Muskelkater, ohne Sport getrieben zu haben. Des Weiteren fĂŒhlen sich meine Gelenke (beide Ellbogen und Knie) manchmal verkrampft an, stĂ€rker auf der rechten Seite. Ebenso kribbelt es manchmal nach dem Aufstehen beim ersten Auftreten unter meinen FĂŒĂŸen oder wenn ich meine Beine und Arme strecke in den Zehen bzw. Fingern. Ebenso verspĂŒre ich manchmal am ganzen Körper verteilt ein Pieksen oder Brennen, welches jedoch nie lange anhĂ€lt und zeitweise auch tagelang komplett ausbleibt. Seit Neustem verspĂŒre ich nun auch ein haariges GefĂŒhl auf der Zunge, welches ich bereits vor einigen Wochen hatte. Dieses GefĂŒhl hatte dann nach ein paar Tagen nachgelassen. Ach ja, bevor ich es vergesse: Muskelzuckungen plagen mich leider auch, zudem zittern meine Gesichtsmuskeln sehr stark.

Wie man sieht, sind meine Symptome sehr ausgeprĂ€gt. Ich war bereits bei mehreren Ärzten und Neurologen - Es sei alles psychosomatischer Natur. Laut dem letzten Neurologen sei der Verlauf untypisch, ebenso die Symptome.

Meine Sorge ist nun folgende: Zum Zeitpunkt des MRTs hatte ich die meisten Symptome noch gar nicht. Deshalb befĂŒrchte ich, dass man erst jetzt eventuell etwas sehen könnte im MRT. Der Arzt meinte jedoch, dass bei der Menge meiner Symptome bereits im MRT Ende Januar etwas hĂ€tte zu sehen sein sollen oder jedenfalls im Liquor, welches Ende Februar entnommen wurde.

Meine Frage an Sie lautet nun, ob Sie ein aktuelles MRT empfehlen wĂŒrden? Im Übrigen bin ich seit Kurzem aufgrund einer Angststörung in psychotherapeutischer Behandlung und nehme AD.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen und vielen Dank im Voraus,

Rosa

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Deine Frage beantwortet

Carsten Sievers
Neurologe|15. Mai 2021

Hallo Rosa,

ich teile die EinschĂ€tzung ihres Arztes, der ein erneutes MRT nicht fĂŒr erforderlich hĂ€lt. Bereits die Vielzahl, Dynamik, Art und Verteilung ihrer Beschwerden lassen weitgehend ausschließen, das keine MS vorliegen kann.

MfG

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