Erhöhtes Risiko?
Sehr geehrter Herr Schneider, sehr geehrter Herr Sievers,
ich schreibe da ich gerne wissen möchte ob mein Risiko an MS zu erkranken erhöht ist. Ich bin mit 17 Jahren am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und habe mehrere Studien gefunden die erforscht haben, dass das Risiko an MS zu erkranken damit um den Faktor 20 steigt, vor allem wenn die Krankheit erst im Teenageralter oder jungen Erwachsenen Alter auftritt. Zudem ist meine Mutter an Hashimoto erkrankt, weswegen ich vermutlich ein erhöhtes Risiko habe an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken. Vielen Dank für Ihre Antwort und für die Zeit die sie sich hier nehmen.
Beste Grüße,
Ina
Deine Frage beantwortet
Hallo Ina,
es kann schon sein, das ihr persönliches Risiko an eine MS zu bekommen leicht erhöht ist, nur kann das niemand präzisieren. Es gibt tatsächlich Studien, die einen Zusammenhang zwischen EBV und MS nahelegen, die gibt es aber auch für andere Viren. EBV-Kontakt hatten 90 % aller Erwachsenen aber nicht alle MS-Erkrankten. Ferner gibt es Hinweise für genetische Zusammenhänge und MS. Ferner gibt es Beobachtungen zB über die geographische Verteilung der MS auf der Erde, die ungeklärt sind. Darüber hinaus ist MS keine reine Autoimmunkrankheit. Das Risiko bei bestehen einer Autoimmunkrankheit eine weitere zu erleiden liegt bei 3-4% (bis 30% bei Zöliakie). Das Risiko der gleichen Autoimmunerkrankung bei erkrankten Eltern ist außer bei Zöliakie leicht erhöht. Zur MS gibt es aber auch noch zahlreiche Studien zu den Lebensumständen vom Zigarettenrauchen bis hin zu Kontakt mir Katzen usw., aus denen sich Korrelationen herausrechnen lassen. Es gibt keine Studie die alle bekannten möglichen Einflußfaktoren gemeinsam betrachtet.
Die hier angerissenen Fakten lassen erkennen, das eine Risikobewertung nicht möglich ist, da zu viele Faktoren unscharf und andere Faktoren ungeklärt sind. Halbwegs verläßliche Zahlen sind nur bei Verwandten bekannt. Grundsätzlich geht es hier um statische Zahlen, die nicht auf den Einzelnen übertragbar sind.
MfG
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