PatientIn „Lia“ | 04. Nov. 2023

Liebes Expertenteam,

Danke für Ihre Arbeit.
Bei mir ist MS seit 2 Jahren bekannt. Seit dem ersten MRT steht da "dezente black holes".
Wie schlimm sind black holes, selbst wenn sie klein sind? Und hat das eine Bedeutung für den weiteren Verlauf, wenn es diese bereits von Anfang an bestehen? Haben Sie hierzu Erfahrungen?

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|05. Nov. 2023

Sehr geehrte Lia,

nach einer akuten Entzündung kann an den Stellen, an denen die Läsion bestand, durch Reparaturvorgänge ein Hohlraum entstehen, der sich dann mit Liquor (Nervenwasser) füllt und in speziellen Sequenzen im MRT als schwarze Löcher zu sehen sind. Die black holes sind demnach nicht schlimm, sondern Ausdruck älterer Entzündungsläsionen. Um so mehr von diesen black holes auftreten, um so mehr Entzündungsaktivität hat im Vorfeld stattgefunden und um so mehr sind neurologische Defizite zu befürchten. Ein Verlust an Gehirngewebe führt natürlich im Verlauf auch zu neurologischen Defiziten, insbesondere auch zu neurokognitiven Störungen (Konzentration, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Denkstörungen, ...). Daher muss mit einer Behandlung versucht werden, jegliche Aktivität der MS zu unterdrücken. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Beharrlichkeit der Einnahme der Medikamente durch den Patienten (Stichwort Compliance und Adhärenz). Das erfordert von den Betroffenen viel Mitarbeit, lohnt sich aber über die Lebenszeit hinweg deutlich.

Mit freundlichen Grüßen

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