PatientIn „Tamara“ | 05. Jan. 2024

Guten Tag,
Ich hatte im Juli diesen Jahres einen ersten Schub und meine aktuelle Diagnose ist CIS. Damals hatte ich
- sensibilitÀtsstörungen am rechten Bein und rechten Arm,
- Nervenschmerzen in armen und Beinen,
-schwÀche im Bein,
- leicht ataktischer Gang,
- erloschener Bauchhautreflex,
- Nadelstechen in den HĂ€nden
- schlechtes Gleichgewicht (konnte nicht mit geschlossenen Augen stehen oder balancieren).
- VEP in Beinen und rechtem Auge war verzögert.

Oligoklonale Banden positiv Typ 2. pleozytose mit 10 Zellen.

Das ungewöhnliche war nur, dass das MRT unauffÀllig war.

Im August hatte ich dann Verdacht auf sehnerventzĂŒndung, aber der Verdacht konnte nicht abschließend geklĂ€rt werden, weil ich zwar bewegungsschmerzen im rechten Auge hatte und leicht verschwommenes sehen, aber die Sehstörung nicht konsistent war und auch das VEP war dann wieder normal. Nochmal ein MRT, da hat der Radiologe dann gesagt, dass es eine sehr kleine lesion auf dem rechten Sehnerv geben könnte, die er aber beim ersten MRT als unauffĂ€llig eingestuft hatte.

Meine Neurologin schÀtzt mein Risiko, dass es sich zu MS entwickelt, als hoch ein, deshalb werde ich mit copaxone behandelt. Bestimmte Symptome sind nie ganz weggegangen, z.B. Gleichgewicht ist tagesformabhÀngig schlecht, mein Bein ist manchmal schwach sodass ich es nicht voll belasten kann, und nadelstechen in den HÀnden. VerstÀrkt bei Hitze und Stress oder ErkÀltung.

Kann ich mir noch Hoffnungen machen, dass es bei CIS bleibt und es sich nicht zu MS entwickelt? Ich habe den Eindruck, dass meine Neurologin eigentlich davon ausgeht, dass ich MS habe, es aber aufgrund des unauffĂ€lligen MRT noch nicht diagnostizieren kann. Eine EinschĂ€tzung dazu wĂŒrde mich freuen.

Vielen Dank!

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|06. Jan. 2024

Sehr geehrte Tamara,

vermutlich lag bei Ihnen eine RĂŒckenmarksentzĂŒndung (Myelitis) vor, die zu der Gangunsicherheit und der SchwĂ€chen in den Beinen gefĂŒhrt hatte. In einem MRT vom Kopf kann man natĂŒrlich nicht die LĂ€sion im RĂŒckenmark erkennen. Wurde denn kein MRT von der HWS und BWS gemacht ? Spinale LĂ€sionen bilden sich oft nur inkomplett zurĂŒck, so dass durchaus eine Unsicherheit beim Gehen verbleiben kann. Wir empfehlen heute die Behandlung eines CIS, da die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, dass sich daraus im Verlauf eine MS entwickelt. Die Behandlung sollte man daher sehr gewissenhaft durchfĂŒhren. Da gleich von anatomisch mehreren Stellen aus neurologische AusfĂ€lle vorliegen (Sehnerv, spinal), halte ich die EinschĂ€tzung der Neurologin fĂŒr richtig. Pathologischer Liquor, VEP und SEP passen ebenfalls dazu.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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