Bis heute keine Gewissheit
Hallo liebe Experten,
ich weiĂ, dass Sie viele Fragen erhalten und sich darunter viele befinden, die aus reiner Angst und Hypochondrie resultieren. Ich hoffe deshalb, dass Sie mir trotzdem einen Rat geben können.
Seit 5 Jahren begleitet mich die permanente Angst vor MS. Schon seit vielen Jahren habe ich Probleme mit dem RĂŒcken, was in eine leichte SensibilitĂ€tsstörung der linken Hand resultierte (durch physiotherapeutische Massagen gut behandelbar gewesen), ich war schon damals eher Ă€ngstlich und wĂŒrde sagen, dass ich mich oft hereinsteigerte.
2016 war meine Angst so groĂ, dass ich mich stationĂ€r in einer Uniklinik aufnehmen lieĂ. Diese fĂŒhrten eine komplette MS-Diagnose durch. Im MRT des Kopfes beschrieben sie eine abgeklungene LĂ€sion subkortikal, ihrer Meinung nach als unspezifisch zu deuten, aber auch im Rahmen einer entzĂŒndlichen ZNS-Erkrankung möglich. Im RĂŒckenmark wurde nie etwas gefunden. Ich bekam nie eine Cortisonbehandlung, âaktiveâ oder weitere Herde wurden nie gesehen. Leider ergab der Liquorbefund aber oligoklonale Banden, nur im Liquor.
Ich wurde damals entlassen, im Entlassungsbericht stand, dass eine chronische ZNS-Erkrankung nicht vollstÀndig ausgeschlossen werden kann, eine Verlaufskontrolle empfohlen wird.
Diese Verlaufskontrolle wurde ein Jahr spĂ€ter in einer niedergelassenen Radiologie gemacht, dorr beschrieben diese nichts. Sie beschrieben weder den von den UniklinikĂ€rzten beschriebenen Punkt subkortal, noch weitere. Ihrer Meinung nach keinerlei Anzeichen einer entzĂŒndlichen TĂ€tigkeit.
Bis heute hatte ich nie Symptome, habe sehr viel Sport gemacht, war sehr fit.
Vor 3 Monaten habe ich mein erstes Kind geboren - seitdem fĂŒhle ich mich absolut nicht mehr fit, klage ĂŒber RĂŒckenschmerzen. Ein OrthopĂ€de veranlasste aufgrunddessen ein HWS-MRT, da er einen Bandscheibenvorfall ausschliessen wollte. Auch dort, also 5 Jahre spĂ€ter, keine LĂ€sion oder sonstiges.
Nichtsdestotrotz lĂ€sst mich das Ganze nicht los. Ich frage mich tĂ€glich, warum ich die oligoklonalen Banden habe, ich lese viel darĂŒber und lese immer wieder, dass diese wirklich aussagekrĂ€ftig sein sollen. Langsam weiĂ ich nicht mehr weiter, vor einem neuen Kopf-MRT habe ich aber regelrecht Panik.
Seit kurzer Zeit habe ich schwĂ€chere Muskeln in den Beinen, aber auch Armen, die schnell bei Belastung (Sport) zittern, generell fĂŒhle ich mich schwach und hatte oft Kreislaufprobleme seit der Geburt. Laut Internist habe ich einen starken Eisenmangel, meine Ferritinspeicher sind komplett leer, ich habe durch das Stillen viel Gewicht verloren. Auch, wenn diese Symptome darauf zurĂŒckfĂŒhrbar sind, habe ich wieder groĂe Angst.
Jetzt denke ich an die Form der primĂ€r progredienten Form, bei welcher sich Gehstörungen Ă€uĂern...(Diese habe ich nicht primĂ€r, sondern eher MuskelschwĂ€che bei Belastung).
Können Sie mir zu meinem Anliegen irgendeinen Rat geben, oder mir sagen, woher ein solcher Befund rĂŒhren kann? Laut meinem Neurologen können die Liquorbefunde auch bei Gesunden vorkommen oder andere Ursachen haben, vollstĂ€ndig beruhigt bin ich trotzdem nie, es zermĂŒrbt micj.
Vielen Dank fĂŒr Ihre MĂŒhe und viele Liebe GrĂŒĂe!
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Fragestellerin,
nun, Oligoâs sie ne erst mal keine Krankheit! Es könnte auch eine unspezifische Reaktivierung von Antikörpern von frĂŒher durchgemachter Infekte resultieren. DiesbezĂŒglich wĂŒrde ich mir keine Sorgen machen.
Die unauffĂ€llige MRT-Verlaufsuntersuchung ist ebenfalls erfreulich. Wenn 5 Jahre nach dem ersten MRT keine weitere LĂ€sion vorliegt, kann keine aktive erkrank vorliegen. Auch bei einer PPMS sollte irgendwo Herde zu sehen sein. Auch muss ein progredientes neurologisches Defizit vorliegen, was ich Ihrer Schilderung nicht entnehmen kann. Im Leben kann es vorĂŒbergehend eben zu vielen körperlichen Beschwerden kommen, die Sie nicht immer an eine MS denken lassen sollten. Den Fakten und den Antworten Ihrer Ărzte sollten Sie vertrauen schenken, dann werden auch Ihre Ăngste verschwinden.
Mit freundlichen GrĂŒĂenÂ
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