Auffällige VEP-Messung
Hallo,
bei mir wurde vor kurzem u.a. eine VEP-Messung durchgeführt, die auffällig war.
Laut Bericht eine signifikante Latenzverzögerung der linken Sehbahn...
(2 Wochen zuvor wurde eine Visusminderung nur auf dem rechten Auge festgestellt).
Bei einer gründlichen Augenuntersuchung eine Woche später konnte der Augenarzt keine Probleme/Ursache dafür im Augenbereich finden.
Was könnte die Ursache für diese signifikante Latenzverzögerung sein?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Selma,
Latenzverzögerungen treten bei älteren stattgehabten Sehnerventzündungen auf. Eine frische Entzündung führt nicht zu einer Latenzverzögerung sondern zu einer Amplitudenminderung. Eigentlich hätte nach der Schilderung Ihrer Symptome Auf dem rechten Auge eine Latenzverzögerung vorliegen müssen. Hier sollte man nochmal prüfen, ob nicht ein Seitenvertausch vorliegt. So wie Sie es schildern ist die Verzögerung nicht plausibel zu erklären, oder hatten Sie viele Monate/Jahre vorher links auch mal eine Sehverschlechterung ?
Mit freundlichen Grüßen
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Eine linksseitige Sehverschlechterung gab es nicht, aber eine Clipping-OP eines Mediabifurkations- aneurysmas (Jan.'23).
Allerdings treten bei mir seit letzten Herbst schubweise (Okt.'22+Juni'23) MS ähnliche Symptome auf, halten ca 2 Wochen an und sind dann rückläufig (nur die Mißempfindungen im linken Arm+Bein sind geblieben).
Ursache dieser Schübe ist unklar, im MRT wurde nichts MS-verdächtiges gefunden (nur eine sehr kleine Herdsetzung im Marklager).
Bin ein wenig ratlos, was diese MS ähnlichen Symptome ausgelöst...
Latenzverzögerungen sprechen also immer für vorangegangene Sehnerventzündungen?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Selma,
Sorry, habe Ihre Nachfrage jetzt erst gesehen.
nein, es gibt natürlich noch andere Ursachen für Latenzverzögerungen der VEP. Aber irgendeine Ursache in Bezug auf die Weiterleitung der Impulse über die Netzhaut, den Sehrnerven und die Hirnrinde muss es ja geben, sonst sind die Werte nicht zu erklären. In der Regel sollte man allerdings erst einmal eine Kontrolle der VEP vornehmen, ob sich der BEfund überhaupt reproduzieren läßt. Wenn ja müssen weitere Untersuchungen folgen (Augenarzt, OCR, ...).
Mit freundlichen Grüßen
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