PatientIn „R.“ | 13. Okt. 2021

Guten Tag!
Ich bin heute auf einige Symptome von MS gestoßen, die bei mich aber nur abgeschwächt vorkommen. Oder halt nicht so dramatisch meiner Meinung nach. Ich fühle mich allerdings etwas wie ein Hypochonder und traue mich daher nicht zum Arzt. Ich würde einfach Mal paar Symptome aufzählen.

Phasenweise bekomme ich seit meiner Kindheit wie Stromschläge in meinem Nackenbereich. Das fühlt sich an wie ein Wassertropfen, der elektrisch aufgeladen ist. Das habe ich allerdings nur sehr selten, aber wenn es Mal aufgetreten ist, dann 2-3 am Tag über paar Tage verteilt.

Seit ca. 1.5 Jahren habe ich an Stellen meiner Kopfhaut Nervenschmerzen. Ein Hautarzt konnte keine Auffälligkeiten entdecken.

Ich bin ebenfalls seit Jahren antriebslos und kämpfe mit Konzentrationsschwierigkeiten und depressiven Verstimmungen seit meiner Teenager Zeit. Mal mehr, Mal weniger. Blutwerte waren allerdings immer in Ordnung. Auch Schilddrüse war unauffällig.

Ich habe unkontrollierte Muskelzuckungen, ebenfalls seit Jahren. Im Gesicht und in den Beinen. Und meine Hände zittern. Ich dachte, es sei einfach stressbedingt, aber seit neuestem zuckt der taube Daumen teils sehr stark und zittert nicht mehr nur.

Ich habe seit ca. 1 Monat taube Stellen an meinem Daumen. Die sind allerdings nur sehr klein und an der Fingerspitze

Ich kann generell Urin und Stuhl halten, allerdings kommen meistens paar Tropfen Urin durch. Und noch etwas Stuhl nach dem Stuhlgang. Das hört dann aber nach 10 Min auf.

Ich bin mir so unsicher, ob ich das einfach weiter beobachten soll, oder wirklich Alarm zu schlagen wäre beim Arzt und hoffe, Sie können mir helfen. Sind die Symptome gravierend "genug" oder schwarzmalerei?

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|15. Okt. 2021

Sehr geehrter Fragesteller,

weder die Schmerzen der Kopfhaut, noch die Antriebslosigkeit, noch die Muskelzuckungen sind Symptome einer MS. Auch ein Nachträufeln des Urins oder Stuhls würde ich so einordnen. Läge eine zentral nervös entzündliche Erkrankung zugrunde, würde das nahezu alle Bereiche des ZNS betreffen. Das ist bei den eher milden Symptomen über einen längeren Zeitraum untypisch für eine MS. Meines Erachtens sollten Sie sich dennoch einmal neurologisch untersuchen lassen. Es geht ja nicht darum, „Alarm zu schlagen“, sondern einfach mal einen neurologischen Befund zu erheben und die Beschwerden klinisch einzuordnen. Das würde Ihnen dann auch helfen, besser damit umzugehen.

Mit freundlichen Grüßen 

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