PatientIn „Alya K.“ | 22. Okt. 2022

Hallo,
ich bin 30 Jahre alt, weiblich und beobachte seit ca. 5-6 Monaten immer wieder ein Pochen / Zucken an den Armen, Schultern und RĂŒcken.
Zudem habe ich immer wieder so ein Kribbeln im Kopf, Finger und Gesicht und auch Schmerzen an den Wangen. Manchmal schlafen auch meine HĂ€nde ein und meine rechte Hand fĂŒhlt sich anders an als die Linke. Auch das Sprechen hört es sich fĂŒr mich komisch an, aber irgendwie fĂ€llt es sonst keinen auf.
Ich habe im Juni ein SchĂ€del MRT ohne Kontrastmittel mit 1,5 Tesla gemacht, sowie ein EEG und NGL. Blutwerte sind ebenfalls in Ordnung (außer Eisenmangel und Vitamin D Mangel). Neurologe meint es ist alles unauffĂ€llig.

Aufgrund dieser Zuckungen und den anhaltenden Beschwerden habe ich Angst, dass es zum Zeitpunkt des MRTs noch zu frĂŒh war um etwas zu erkennen, da die Symptome sich erst seit kurzem verstĂ€rkt haben. Können sich LĂ€sionen in einem halben Jahr bilden?

Ich habe wirklich sehr große Angst davor, dass es MS oder ALS sein könnte.

Vielen Dank im Voraus fĂŒr Ihre Antwort.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|22. Okt. 2022

Sehr geehrte Alya,

wenn Symptome bestehen, die ursĂ€chlich auf einen Schub zurĂŒckzufĂŒhren sind und anatomisch dem Gehirn oder Hirnstamm zuzuordnen sind, dann sollte man in einem MRT des Kopfes bei einer MS etwas sehen können. LĂ€sionen sind direkt da und nicht erst Monate spĂ€ter. Bei Ihnen kann man da recht sicher sein, da Sie an so vielen Stellen des Körpers AuffĂ€lligkeiten feststellen, die im Falle einer MS einen massiven Befund hĂ€tten im MRT zeigen mĂŒssen. Eine ALS wird nicht im MRT diagnostiziert. Immer wieder werden die Fragen danach gestellt, wobei diese Erkrankung sehr sehr selten ist und in fast allen FĂ€llen muskulĂ€re Zuckungen eher als Folge einer erhöhten inneren Anspannung /Stress zu werten ist. Die Angst krank zu sein macht selbst Symptome (somatoforme Störung) und sollte psychotherapeutisch behandelt werden.

Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

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