Angst vor MS
Hallo,
Ich bin 30 Jahre und mĂ€nnlich und habe panische Angst vor MS. Ich habe seit ca 3 Tagen Kribbeln im Gesicht, zuerst eher linksseitig und jetzt eher Jochbein beidseitig. Aber auch kribbeln an denen unspezifischen Körperstellen (z.B.: FĂŒĂe. Kopfhaut, Kinn ). Ich hatte auch vor 2 Wochen einen akuten Bandscheibenvorfall im Bereich L4-L5 und L5-S1. Dadurch auch Kribbeln bei den Waden, das kann ich auf den Vorfall zurĂŒckfĂŒhren. Das Kribbeln habe ich laut aussagen meiner Angehörigen auch schon vor 5-6 Wochen erwĂ€hnt, hier hatte ich Angst vor einer HerzmuskelentzĂŒndung und ich war dann bei einer Kardiologin. Diese hat eine Aortenerweiterung festgestellt und sofort ein CT (Aneurysma Verdacht) beantragt. Die Erweiterung wie auch das Aneurysma haben sich als falsch herausgestellt. Das Kribbeln habe ich vor dem Kardiologentermin verspĂŒrt.
Ich bin in psychotherapeutischer Behandlung, unter anderem wegen Angststörungen - ich nehme keine Medikamente ein. Vor einigen Monaten wurde eine Papillenschwellung beidseitig diagnostiziert, die von mehreren AugenÀrzten nun als Pseudopapillenschwellung diagnostiziert wurde. Das Hirn MR vor 5 Monate ergab aufgrund der Papillenschwellung keinen Tumor. Mich beunruhigt nun gemeinsam mit dem Kribbeln aber das Detail des Hirnbefundes nÀmlich: "kein Nachweis einer zerebralen RF, keine rezente IschÀmie, kein Hinweis auf eine Blutung, hinsichtlich der T2 hypertintense LÀsionen um die Seitenventrikelvorderhörner bzw. infratentoriell cerebellÀr rechtsseitig wird eine gelegentliche Verlaufskontrolle empfohlen". Beide AugenÀrzte haben den Befund auch gelesen, hier habe ich aber vom Kribbeln nichts erwÀhnt.
Könnte es auf MS hindeuten? Ist es meine Angst. Bitte helfen Sie mir.
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Sehr geehrter Daniel,
bei Ihnen bedarf es einer guten und sorgfĂ€ltigen neurologischen Untersuchung incl. SEP, VEP und MEP. Die/der Neurologin/e muss dann klĂ€ren, ob ergĂ€nzend auch eine Liquorpunktion nötig ist. Die Antwort auf Ihre Frage werden Sie leider weder im Netz noch bei uns finden. Der MR-Befund muss zugeordnet werden. Es könnte sich allerdings auch um völlig unspezifische VerĂ€nderungen handeln. Richtig ist, dass man Verlaufsuntersuchungen durchfĂŒhren muss. Gerade bei Patienten, die wegen einer Angststörung in Behandlung sind, ist es fĂŒr uns Neurologen immer nicht einfach, psychische Dinge von organischen abzugrenzen. Um nicht etwas einfach psychisch einzuordnen, bedarf es der grĂŒndlichen Untersuchung.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
Danke Ihnen fĂŒr die ausfĂŒhrliche Antwort.
Können solle LĂ€sionen auch bei gesunden Menschen auftauchen? ich hab so groĂe Panik.
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Daniel,
ja, in gewissem Umfang können LĂ€sionen im Gehirn noch normal sein, die mit zunehmenden Alter an Anzahl auch noch zunehmen können. Man sagt salopp 1 LĂ€sion pro Lebensjahrzehnt. Allerdings sollten diese LĂ€sionen nicht fĂŒr ein Krankheitsbild angeordnet sein. In jedem Fall bedarf es immer einer vaskulĂ€ren und entzĂŒndlichen AbklĂ€rung. Auch Verlaufsuntersuchungen sind dann angezeigt. Bei Ihnen spricht der Radiologe von einer "gelegentlichen Verlaufsuntersuchung", so dass ich davon ausgehen, dass er die VerĂ€nderungen als völlig unspezifisch und nicht fĂŒr eine MS typisch hĂ€lt.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
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