PatientIn „Ina“ | 25. Feb. 2020

Guten Tag,
ich hatte hier schon mal geschrieben und ich hoffe, es ist ok, dass ich jetzt nochmal schreibe.
Ich habe seit ca. 2,5 Jahren Angst, dass ich MS habe. Bin leider ein sehr ängstlicher Mensch und bekomme diese Sorgen nicht weg. Ursache meiner Angst ist mein immer wiederkehrender Schwindel bzw. Benommenheitsgefühl. (seit 2,5 Jahren, seit Geburt meiner 2. Tochter). Ich kann den Schwindel auslösen, indem ich auf mein linkes Ohr drauf drücke (auf den Tragus). Ansonsten hab ich immer dieses komische Benommenheitsgefühl (wie Watte im Kopf). HNO Befund ist, dass ich links einen kompensierten Ausfall des Gleichgewichtsorgans habe. Der Schwindel wird auch durch Geräusche ausgelöst. Darüber hinaus, hab ich beim Joggen bei mir das Lhermitt Zeichen entdeckt. Allerdings fast nur beim Joggen. Ein MRT vom Kopf wurde vor ca. 2 Jahren gemacht und jetzt wieder vor ca. 2 Monaten mit KM. Alles gut. MRT von HWS, BWS und LWS wurde auch gemacht. Alles unauffällig. Kann man aufgrund der Untersuchungen eine MS ausschließen? Wenn man 2,5 Jahre Beschwerden hat und das Kopf und HWS MRT nach dieser Zeit nichts zeigt, ist das dann sicher das nichts ist, oder könnte das noch kommen. Sind meine Beschwerden typisch für eine MS.
Ich wäre Ihnen für eine Antwort sehr dankbar.
Best Grüße,
Ina

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|25. Feb. 2020

Sehr geehrte Ina,

natürlich können Sie weitere Fragen stellen.

In der Medizin gibt es keine 100%ige Sicherheit. Aber Sie können davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit sehr sehr gering ist, dass die Symptome von einer MS kommen. Zum einen lassen sich MS-spezifische Defizite nicht durch einen Druck auf den Tragus auslösen. Ein Benommenheitsgefühl ist völlig unspezifisch und ebenfalls nicht ein Symptom, was man durch eine MS erklären könnte. Eine Funktionsstörung eines Gleichgewichtsorgan (vermutlich Folge einer neuronitis vestibularis) wird in der Regel gut kompensiert und sollte auf Dauer keine gravierenden Probleme bereiten. Sie müssen diesen Befundergebnissen einmal vertrauen und nicht das Ergebnis in Frage stellen. Sie sind mehr als gut untersucht worden und eine MS ist nicht nachgewiesen worden. Daher gibt es keinen Grund zur Sorge.

Mit freundlichen Grüßen 

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