PatientIn „Ruby“ | 09. Nov. 2021

Hallo Dr. Schneider, sie haben mir dbzl. schon einmal geholfen.
Bei einem Kontrolltermin Mrt, wurde ein Aneurysma an der Basilaris entdeckt. Wenigstens ist die MS unter Rituximab stabil. Ich hatte eine Angiographie und der Angeiologe meinte, ich sollte das kleine breitbasige Aneurysma (3x4mm)behandeln lassen. Es sollte ein Stent assistieren Coiling stattfinden. Nächste Woche ist der Termin und ich bin sooo unsicher, ob ich dies machen lassen oder absage. Die Op soll 3-4 Std. dauern und ist nicht ohne, Apoploxe, Epilepsie, Thrombosen, Lungenembolien sind nur einige der Dinge, die während und nach der Op passieren können.
Leider kennt sich mein Neuro nicht mit diesem Thema aus.

Mein größte Sorge ist, das ich auf Dauer 2 Gerinnungshemmende Medis nehmen muss. MS bedingt falle ich sooft hin.....Z.N. Hempipares und Fußßheberschwäche. Beim letzten größeren Sturz, habe ich mir 3 Mittelfußknochen und auch Rippen gebrochen. Ich möchte nicht wissen, wie das mit den 2 Gerinnungshemmern im Blut ausgegangen wäre. Auch habe ich noch einige andere Op vor mir und da sind Gerinnungshemmer ein großes übel. Bin von Beruf her Krankenschwester und hatte damit ständig zu tun, auch Post Op die feinsten Nachblutungen erlebt.

Ich überlege, ob es nicht sinnvoller wäre, das Aneurysma wie die MS jährlich per Mrt zu kontrollieren und die Op abzusagen.

Der Radiologe sagte mir damals, ich solle das Aneurysma vergessen. Die Neurochirurgen/Angiologen wollen natürlich operieren. Ist ja ähnlich, wie wenn ein Orthopäde, der selber operiert, eher zu ein Hüfttep tendiert und operiert, als ein Orthopäde der nur konservativ arbeitet......
Sie wissen sicher, wie ich das meine?

Ich bin so unentschlossen! Haben Sie eine Idee dazu?
Vielleicht habe ich zu wenig Respekt vor einem Aneurysma, aber Gerinnungshemmer ein Lebenlang einzunehmen sagt mir überhaupt nicht zu.

Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Ruby

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|10. Nov. 2021

Sehr geehrte Ruby, 

die Indikation zur OP eines Aneurysmas hängt nicht nur vom der Größe, sondern auch vom der Lage und Form der Gefäßfehlbildung ab. Auch wenn das Blutungsrisiko bei Aneurysmen < 5 mm gering ist, so kann es bei breitbasigen Aneurysmen sinnvoll sein, früh zu behandeln, da es mit zunehmender Größe schwieriger wird, ein guten Verfahren anzuwenden. Es ist und bleibt eine schwierige Frage und eine komplexe Abwägung vom Risiken. Wegen einer Gerinnungshemmendfn Behandlung sollten Sie sich allerdings keine Sorgen mache, da das Blutungsrisiko sehr gering ist (auch bei Stürzen)

Mit freundlichen Grüßen 

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