Wenn auch Du mit uns ĂŒber Deine Erlebnisse, Deine Erfahrungen und Deinen Umgang mit der MS sprechen willst und anderen Betroffenen damit Mut machen möchtest, dann kontaktiere uns unbedingt, z.B. ĂŒber Facebook und Instagram. Wir freuen uns auf Dich.
Die MS Community stÀrkt ungemein und hilft weiter
Wir erleben Britta als sehr lebensfrohe Person. Und als unglaublich aktive. Nicht nur der Sport, sondern auch ihre 4- und 1,5-jĂ€hrigen Töchter halten sie auf Trab. Ihre therapiefreien Zeiten möchte sie gerne mit noch mehr Reisen verbringen. Ob In- oder Ausland, Hauptsache unterwegs. Gleichzeitig engagiert sich Britta in der MS-Community, ist GrĂŒnderin und Vorsitzende des Vereins Living MS, MS-Botschafterin und arbeitet weiterhin als Krankenschwester. Der Austausch mit der Community ist ihr ein wichtiges Anliegen. Das Schaffen von RĂ€umen zum Teilen von Erfahrungen, fĂŒr Fragen oder um sich einfach verstanden zu fĂŒhlen. Wie sie selbst sagt: Die MS Community stĂ€rkt ungemein und hilft weiter.
Wir freuen uns auf das GesprÀch mit ihr und dass sie die Erfahrungen, die sie mit der Diagnose MS gemacht hat, mit uns teilt.
Gleichgewichtsstörung, Probleme mit den Augen, Diagnose MS: âDie Ărztin hatte wohl schon den richtigen Riecherâ
Wann hast Du die ersten Symptome bemerkt und wie haben sich diese am Anfang geĂ€uĂert?
Britta: Eigentlich gibt es bei mir fast einen Anfang vor dem Anfang. Nach meinem Examen im Oktober 2010 habe ich auf der Intensivstation gearbeitet und nur ein paar Monate danach ist mein Gleichgewichtsorgan ausgefallen. Ich war deswegen beim HNO und da meinte man, dass das sicher mit dem Examensstress und der Arbeit auf der Intensivstation zu tun hat. Es dauerte vier Wochen, bis ich wieder halbwegs normal gehen konnte. Allerdings habe ich dann kurze Zeit spĂ€ter bei einem Nachtdienst gemerkt, dass ich mich stĂ€ndig selbst korrigieren musste, weil ich auf einem Auge nicht mehr richtig sehen konnte. Das wurde nach und nach immer schlimmer, so dass ich zum augenĂ€rztlichen Notdienst gegangen bin. Die Ărztin da hatte wohl schon den richtigen Riecher und hat mich direkt in die Neurologie ĂŒberwiesen. Da hat man mich auf den Kopf gestellt und schon mal prophylaktisch mit Cortison behandelt. Kurz darauf kam dann die Diagnose.
Wie ging es Dir direkt danach?
Britta: Das war erstmal ein ordentlicher Schlag ins Gesicht. Ich war gerade mal 20 Jahre, da hat man eigentlich andere Dinge im Kopf als krank zu sein. Auch, wenn ich schnell versucht habe, offen darĂŒber zu reden und nicht den Kopf in den Sand zu stecken, waren meine ersten Gedanken: Jetzt kann ich nicht mehr arbeiten. Das wars mit meinen TrĂ€umen, Familie, Haus, Garten, Reisen. Und dann die Vorstellung vom Rollstuhl. Ich habe damals im zweiten Stock gelebt und sofort gemeint, ich brauche eine neue Wohnung. Ist mir fast ein bisschen unangenehm, dass ich als Krankenschwester solche Gedanken hatte.
Meine MS-Schwester hat mir meine Fragen beantwortet und mich mit in ihr Netzwerk schlĂŒpfen lassen
Hattest Du denn durch Deine Ausbildung schon Erfahrungen mit MS?
Britta: Nur oberflĂ€chlich. In meinem Ausbildungskrankenhaus selbst hatten wir keine Neurologie, deswegen hieĂ es beim Thema MS: Das ist Multiple Sklerose, das ist eine chronische Erkrankung des Nervensystems, gibt es gar nicht so hĂ€ufig, nĂ€chstes Thema. Wenn wir dann doch mal jemanden mit MS im Krankenhaus hatten, waren die meist Ă€lter und wegen etwas anderem da. Die saĂen dann auch tatsĂ€chlich hĂ€ufiger im Rollstuhl.
Wie hast Du Dich dann informiert?
Britta: Ăber das Internet. Da es gerade am Anfang nicht so leicht ist, sich ein Netzwerk aufzubauen, habe ich in verschiedenen Blogs und Chats mitgelesen. Da habe ich allerdings sehr schnell festgestellt, dass Mut machen anders funktioniert. Ich hatte auch einen riesigen Stapel an BroschĂŒren von meiner Neurologin bekommen. Am meisten hat mir aber meine MS-Schwester geholfen, die ich bei meiner ersten Therapie kennengelernt habe. Sie hat mir meine Fragen beantwortet und mich mit in ihr Netzwerk schlĂŒpfen lassen.
Sportlich aktiv mit MS, Gleichgewichtsstörung und Fatigue: âIch versuche meinen Körper besser zu verstehen und ihn zu akzeptierenâ
Wenn Du Dein Leben vor und nach der Diagnose vergleichst: Was hat sich verÀndert?
Britta: Ich kann nicht mehr so gut Achterbahn fahren. Wegen meinem Gleichgewicht verliere ich auch beim Sport oder wenn ich tanzen gehe bei Drehungen schnell die Balance. Wobei mir die Leute dann immer sagen, dass ich schon immer tollpatschig war. Aber so schlimm dann auch wieder nicht. Ich werde schneller KO, wenn ich es ĂŒbertreibe, was ich gerne tue, aber ansonsten habe ich bisher wirklich GlĂŒck. Insgesamt ist das FeingefĂŒhl meines Körpers nach der Diagnose ein anderes, ich höre mehr in mich hinein, versuche meinen Körper besser zu verstehen und ihn zu akzeptieren. Wenn ich es wirklich mal wieder ĂŒbertrieben habe, reagiert der dann hĂ€ufig mit MigrĂ€ne. Das ist vielleicht seine Bremse, denn dann kann ich wirklich nichts anderes machen als im Bett zu bleiben.
Welche Strategien findest Du, um mit den Gleichgewichtsstörungen und der Fatigue umzugehen?
Britta: Es lĂ€uft so mit. Mit zwei kleinen Kindern hat man sowieso nicht die Zeit, sich zwischendrin mal hinzulegen. Ich schiebe es auf die Seite und mache weiter. Wenn es gar nicht geht, versucht man den Kindern zu vermitteln, dass Mama mal ein bisschen Ruhe braucht. Aber das ist selten der Fall. Ich ziehe durch, was ich gerade mache, kĂŒmmere mich um die Kinder und abends nach Feierabend kann ich mich dann erholen. Was das Gleichgewicht anbelangt: Zusammen schaukeln geht leider nicht, das mĂŒssen die Kinder selbst machen, und beim Sport vermeide ich Drehungen oder versuche in der NĂ€he einer Wand zu sein, um mich im Notfall abstĂŒtzen zu können. Ansonsten haben meine SchĂŒbe meist meine Augen betroffen. Ich sehe zu 100 Prozent, wenn ich aber gestresst bin, merke ich manchmal einen kleinen Gesichtsfeldausfall oder dass ich ein bisschen unscharf sehe. Insgesamt wĂŒrde ich aber sagen, dass ich GlĂŒck habe.
Was fĂŒr Sport machst Du denn genau?
Britta: Na ja, streng genommen versuche ich gerade erst, wieder mehr zu machen. Zwei Jahre lang habe ich Bokwa betrieben. Das ist Ă€hnlich wie Zumba, aber mit weniger Rhythmus. Was gut ist, weil ich kein TaktgefĂŒhl habe. Nachdem meine kleine Tochter auf der Welt war, habe ich Outdoor-Zirkeltraining mit anderen MĂŒttern gemacht. Das war wegen Corona an der frischen Luft. Bei jedem Wetter, was ja gut fĂŒrs Immunsystem ist. Ansonsten fahre ich gerne Fahrrad, wobei ich seit ein paar Wochen ein E-Bike habe. Nicht aus Faulheit, sondern weil der FahrradanhĂ€nger mit den Kindern darin wirklich schwer ist. Da wird jede Steigung zur Herausforderung und du kommst nicht mehr von der Stelle. Dann bin ich vor meinen Schwangerschaften auch Joggen gegangen und wer weiĂ, vielleicht schaffe ich das auch irgendwann mal wieder. FĂŒr Zwischendurch habe ich zu guter Letzt endlich mal Hula-Hoop ausprobiert. Zumindest bis ich Corona hatte. Jetzt steht der Reifen gerade rum, weil man ja nach der Krankheit ein bisschen Pause machen soll.
Wer weiĂ, ob das so gelaufen wĂ€re, wenn ich ein Geheimnis daraus gemacht hĂ€tte
Wie waren die Reaktionen in Deinem Umfeld nach der Diagnose?
Britta: Meine Eltern und mein Bruder waren erstmal total ĂŒbervorsichtig und hĂ€tten mich am liebsten wieder daheim einquartiert. Auch mein Exfreund hat mich in Watte eingepackt, was fĂŒr mich gar nicht ging. Ich erinnere mich auĂerdem noch an eine Reaktion eines Freundes meiner Freundin. Der meinte, sie solle aufpassen, dass sie sich nicht bei mir ansteckt. Ăber so etwas stehe ich mittlerweile aber drĂŒber und ansonsten waren die Reaktionen wirklich positiv. In meinem Freundeskreis ist es akzeptiert, dass ich eben viele Arzttermine habe oder mal wieder Therapie oder zum MRT muss und meine Familie ist weiterhin sehr einfĂŒhlsam. Meine Eltern machen sich immer Sorgen, dass ich einen Schub haben könnte, auch wenn ich ihnen versichere, dass es nur Kopfschmerzen sind.
Wie sah es in der Arbeit aus?
Britta: Die Kolleginnen und Kollegen waren erstmal perplex, aber froh, dass ich offen damit umgegangen bin. In der Pflegedienstleitung haben sie aber so reagiert, wie ich es selbst nie erwartet hĂ€tte. Sie haben direkt gesagt, dass ich einen unbefristeten Vertrag bekomme, weil ich damals noch befristet angestellt war und ich schon Angst hatte, deswegen nicht ĂŒbernommen zu werden. Wer weiĂ, ob das so gelaufen wĂ€re, wenn ich ein Geheimnis daraus gemacht hĂ€tte. Von daher finde ich es ja so wichtig, offen damit umzugehen. Wir haben uns das ja nicht ausgesucht.
Wirkt sich Dein Beruf auf Deinen Umgang mit der MS aus?
Britta: Mein Umfeld erwartet manchmal von mir, dass ich schon alles dazu wissen muss, aber ich denke mir dann immer, dass ich selbst nur ein Patient bin. Mit Neurologie habe ich ja nichts am Hut. Klar, wenn ich z. B. einen MRT-Befund bekomme, lese ich den wahrscheinlich anders als jemand ohne medizinische Kenntnisse. Aber ich versuche mich eigentlich eher auf der Ebene des Patienten zu sehen. Zwar habe ich auch schon mal mit meiner MS-Schwester darĂŒber philosophiert, selbst eine MS-Nurse zu werden. Ich könnte ĂŒber meine Erfahrungen erzĂ€hlen und wĂŒsste, was die Patienten gerade durchmachen, aber irgendwie ist es nie dazu gekommen.
Andersherum gefragt: Wirkt sich die MS auf Deinen Beruf aus?
Britta: UrsprĂŒnglich habe ich auf der operativen Intensivstation gearbeitet, aber um mir diesen Stressfaktor schon einmal zu nehmen, habe ich auf eine Station gewechselt, die zwar weiterhin interdisziplinĂ€r ist, auf der ich aber nicht an Wochenenden oder Feiertagen und auch nur tagsĂŒber und nicht in Schicht arbeiten muss. Als ich nach meinem letzten Schub SensibilitĂ€tsstörungen in den HĂ€nden hatte, hatte ich erst Sorge, dass ich kein Blut mehr abnehmen könnte, das hat aber schnell wieder ganz gut funktioniert und bis dahin habe ich um Hilfe gebeten, wenn ich gemerkt habe, dass es nicht geht. Manchmal habe ich Wortfindungsstörungen, was in der Patientenkommunikation natĂŒrlich schwierig sein kann. Das versuche ich zu umgehen, indem ich mir andere Aufgaben suche, z. B. am Schreibtisch.
Ich will nicht in Watte eingepackt werden
Gibt es in Deinem Leben Dinge, die Dir helfen mit den Herausforderungen des Alltags, der Arbeit und der MS umzugehen?
Britta: Kaffee. Meine Kinder natĂŒrlich. Mein Mann. Wobei der meine Krankheit lieber in den Hintergrund schiebt, weil er medizinisch nicht bewandert ist. Er sagt, wenn ich entspannt bin, ist er es auch. Wenn ich angespannt bin, weil meine Krankheit in den Vordergrund rĂŒckt, tut sie es fĂŒr ihn ebenso. Ansonsten weg damit. Manchmal wĂŒrde ich mir fast wĂŒnschen, die âKrankenkarteâ spielen zu dĂŒrfen, aber auf der anderen Seite will ich ja nicht in Watte eingepackt werden. Ansonsten versuche ich mir durch Kleinigkeiten Kraft zu holen. Die Sonne, die scheint, Vögel pfeifen im Garten, ein Kind, das mir zuwinkt oder eine Ă€ltere Dame, die mir einen schönen Tag wĂŒnscht. Die kleinen Dinge zĂ€hlen.
Britta: Wenn ich ehrlich bin, wĂŒrde ich den Alltag ohne meine Familie und Freunde nicht schaffen. Besonders nicht ohne meine Mutter, die selbst seit 2 Jahren mit der Diagnose MS lebt. Ohne sie wĂ€re ich richtig aufgeschmissen. Sie sind alle eine enorme Hilfe fĂŒr mich und geben mir Kraft.
Stillen bei Multipler Sklerose: âMein Neurologe war sehr dafĂŒr, dass ich stille, und zwar so lange wie möglichâ
Du hast uns erzÀhlt, dass Du zwei Töchter hast. Wie hat es sich wÀhrend Deinen Schwangerschaften mit der MS verhalten?
Britta: Ich hatte Risikoschwangerschaften, aber nicht wegen der MS, sondern wegen Schwangerschaftsvergiftungen. Bei meiner ersten Tochter war ich in der 26. Woche zum ersten Mal deswegen im Krankenhaus. Da hatte man mich sogar schon wegen eines Kaiserschnitts aufgeklĂ€rt, wir haben es aber dann doch noch bis in die 36. Woche geschafft. Bei meiner zweiten Tochter war das Risiko ebenfalls sehr schnell da, obwohl ich Medikamente deswegen genommen habe. Von der MS her war aber nichts. Mein Neurologe war auch sehr dafĂŒr, dass ich stille, und zwar so lange wie möglich, was ich unglaublich toll fand. Meine erste Tochter war ja ein FrĂŒhchen, sie hatte nur 1.975 g und deswegen war mir das Stillen so wichtig. Nach der Schwangerschaft als meine Kleine ein halbes Jahr alt war, hatte ich leider einen schweren Schub, aber auch da habe ich weiterstillen können. Das war im Januar 2019, seitdem hatte ich zum GlĂŒck keinen mehr.
Hast Du eine Vermutung, was die Ursache fĂŒr diesen Schub gewesen sein könnte?
Britta: Man vermutet, dass die Kombination aus der hormonellen VerĂ€nderung nach der Schwangerschaft, dem Wochenbett und dem Stress, dass sich zu Hause alles neu einpendeln muss, der Grund dafĂŒr war.
Man muss es den Leuten nicht unbedingt ansehen, dass sie MS haben
Wir wissen von Dir, dass Du Dich stark in der MS-Community engagierst. ErzÀhl uns bitte davon und wie es dazu gekommen ist.
Britta: Meine MS-Schwester und ich haben einen Verein gegrĂŒndet. Er heiĂt Living MS e.V. Sie hatte â schon bevor sie mich kennengelernt hat â einen Stammtisch in unserer Stadt. Sie ist da mit ihren engsten Patienten ungezwungen und unregelmĂ€Ăig Essen gegangen. Es sollten schöne Abende sein und die MS nicht im Vordergrund stehen. Man wusste aber, dass man in einem Umfeld ist, in dem man Sachen auch offen ansprechen kann. Irgendwann kam uns die Idee, daraus einen Verein zu grĂŒnden und 2012 haben wir es tatsĂ€chlich gemacht. Wir sind um die 20 Mitglieder und haben uns vor Corona einmal pro Monat getroffen, regelmĂ€Ăig Referenten eingeladen, die zu bestimmten Themen gesprochen haben, und AusflĂŒge geplant. Der Altersschnitt reicht von 25 bis 80 Jahre, es sind Frauen, MĂ€nner, Betroffene und sogar Nicht-Betroffene. Eines unserer Mitglieder hat selbst keine MS, aber ihre Kinder. Die sprechen nur nicht darĂŒber und sie sucht deshalb die Gruppe, um mehr ĂŒber die Krankheit erfahren zu können. Ich finde es schön, dass man da als Angehöriger ebenfalls aufgefangen werden kann. Vor meinen Schwangerschaften habe ich bei uns im Krankenhaus auch zwei VortrĂ€ge zum Thema MS gehalten. Zum einen um mehr Wissen dazu zu vermitteln, zum anderen um ĂŒber meine Erfahrungen zu sprechen und zu zeigen, dass man es den Leuten nicht unbedingt ansehen muss, dass sie MS haben.
Dann bist Du darĂŒber hinaus ja noch als MS-Botschafterin tĂ€tig.
Britta: Ja, meine MS-Schwester hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hĂ€tte, bei einem Fotoshooting in Berlin mitzumachen. FĂŒr eine MS-BroschĂŒre. Erst habe ich gedacht: âGuck mich mal an, nein!â, ich habe mich dann aber ĂŒberreden lassen. Es ist auch noch eine andere MS-Betroffene zusammen mit mir dorthin gereist und wir hatten einen tollen MĂ€delsausflug. So hat es angefangen. Da habe ich dann andere Botschafter kennengelernt und seitdem tauschen wir uns aus und ich spreche regelmĂ€Ăig ĂŒber meine Erfahrungen. Das mache ich jetzt schon seit 8 oder 9 Jahren.
Ich achte nur darauf, dass die Reise in meiner therapiefreien Zeit ist
Was wĂŒnscht Du Dir fĂŒr die Zukunft und wie sehen Deine PlĂ€ne aus?
Britta: Wenn ich ehrlich bin, mache ich schon alles, was ich gerne erreichen möchte. NatĂŒrlich wĂŒnsche ich mir, dass ich so fit bleibe wie im Moment, keine neuen SchĂŒbe bekomme und meine Therapie weiter so gut funktioniert. Meiner Familie soll es gut gehen in unserem HĂ€uschen und ich will weiter reisen können. Egal wohin, ob In- oder Ausland, Hauptsache unterwegs.
Triffst Du fĂŒr solche Reisen eigentlich besondere Vorkehrungen?
Britta: Ich achte nur darauf, dass die Reise in meiner therapiefreien Zeit ist und ich vielleicht vorher noch ein MRT habe, um zu wissen, ob wirklich alles ok ist. Ansonsten ist mir eigentlich nur eine vollstÀndige Reiseapotheke wichtig, was aber daran liegen könnte, dass ich Krankenschwester bin und zwei kleine Kinder habe.
Geht in den offenen Umgang mit der Diagnose MS und sucht die MS Community
Möchtest Du anderen Betroffenen, die vielleicht erst vor kurzem ihre Diagnose bekommen haben, etwas mit auf den Weg geben?
Britta: Ich kann nur nochmal wiederholen: Geht in den offenen Umgang mit der Diagnose MS. Das macht es vielleicht erstmal anstrengend oder schwieriger, weil euch die Leute viel fragen werden, aber wenn ich so zurĂŒckblicke, dann war es dadurch insgesamt einfacher. Man muss sich nicht immer rechtfertigen. Dann ist das VerhĂ€ltnis zu eurem Arzt wichtig, eure Zusammenarbeit muss harmonisch sein und ihr mĂŒsst ĂŒber alles reden können. Als Patient sollte man in die Therapie mit eingebunden werden und sie sollte an einen angepasst sein. Da gibt es ja inzwischen genug Möglichkeiten. Und dann ist da noch die MS-Community. Ich habe immer das GefĂŒhl, dass es allen in der Gruppe nach einem Treffen besser geht. Der Zusammenhalt stĂ€rkt ungemein und hilft weiter.
Danke, Britta, fĂŒr das tolle GesprĂ€ch und dass Du uns an Deiner Geschichte hast teilhaben lassen.
DE-NONNI-00282 (09/2022)