zervikale Myelopathie und MS
Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,
bei mir wurde eine zervikale Myelopathie und zwei Bandscheibenvorfälle in c3/4 und c5/6 festgestellt, die das Rückenmark bedrängen Ich soll auch in einer Woche operiert werden. Jetzt habe ich aber auch folgendes gelesen:
Eine Ausnahme von dieser Regel bilden chronisch entzündliche Nervenerkrankungen wie die Multiple Sklerose, die ebenfalls eine zervikale Myelopathie auslösen können. Hier wird das Rückenmark nicht durch Einengung von außen, sondern quasi von innen heraus in Form einer Entzündung der Nervenscheiden geschädigt.
Jetzt meine Frage hätte man das feststellen können, wenn die MS von innen das Rückenmark schädigt? In der Klinik weiß man von der MS. Ich bin jetzt ein wenig aufgelöst als ich das gelesen habe, denn das würde doch sicher heißen, dass ich über kurz oder lang schwer behindert sein würde.
Danke für Ihre Antwort.
Gruß
Ricarda
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrte Ricarda,
liegt die Myelopathie unmittelbar in Höhe der Engstelle und passt auch die Struktur der Myelopathie zu einer kompressionsbedingten Schädigung des Rückenmarkes, so sollten keine Zweifel am ursächlichen Zusammenhang (Enge und Befund) bestehen. Ein Neuroradiologe erkennt die Unterschiede. Zudem muss auch der klinisch Verlauf passen: bei einer MS wäre durch einen akuten Schub eine akute klin. Symptomatik zu erwarten, bei einer Myelopathie bei einer Enge ein ganz schleichender Verlauf, der kaum von den Betroffenen bemerkt wird (es sei denn es lag ein Unfall/Sturz vor). Aber Sie haben völlig recht, es gibt Fälle, wo eine Enge nur gering ist und die Myelopathie vieldeutig ist. Im Falle von Zweifeln muss man die Befunde diskutieren und ggf. ergänzende Untersuchungen durchführen.
Mit freundlichen Grüßen
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