Seit längerer Zeit MS-Symptome? Oder Long-Covid?
Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,
seit meiner Covid Erkrankung im Juni vergangenen Jahres habe ich mal mehr, mal weniger Brain-Fog und Müdigkeit. Seit November bin ich oft benommen und manchmal ist mir auch übel, allerdings wirklich nur sehr leicht. In den vergangenen 3 Wochen kamen Schwindelanfälle dazu. Zuerst nur alle 3-4 Tage einige Sekunden. Dann täglich. Seit 3 Tagen im Grunde genommen dauerhaft. Ebenfalls seit 3 Tagen habe ich in bestimmten Körperhaltungen Kribbeln in den Beinen/Füssen und Armen/Händen. Außerdem fühlt sich meine rechte Kopf-/Gesichtshälfte auch an als ob ich Gänsehaut hätte, bzw. kribbelt leicht manchmal. Seit 3 Tagen plagt mich außerdem ein leichter sehr hoher Tinnitus. Kopfschmerzen habe ich manchmal aber nur sehr sehr leicht.
Deuten die Symptome eher auf MS oder eher auf ein LongCovid-Syndrom hin? Oder auf etwas anderes? Ein MRT ist von der Neurologin angeordnet aber erst in einigen Wochen. Sollte ich dort anrufen und von den neuen Symptomen berichten?
Deine Frage beantwortet
Sehr geehrter Erin,
Folgeerkrankungen einer Corona-Infektion können viele Organe betreffen, auch das Gehirn. Selten sehen wir allerdings fokal neurologische Defizite, so wie Sie sie beschreiben. Bei einer MS sieht das anders aus. Hier sind umschriebene neurologische Defizite die Regel. Bei Ihrer Schilderung der Beschwerden fällt auf, das ganz unterschiedliche Bereiche betroffen sind. Dies wäre auch für eine MS zu viel, so dass ich eher an eine seelische Belastung denke. Dennoch ist es richtig, eine Abklärung vorzunehmen, um einen organischen Kern ausschließen zu können. Wenn im MRT von Schädel nicht zu finden ist, können Sie eine MS ausschließen.
Mit freundlichen Grüßen
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