PatientIn „Kati“ | 14. Nov. 2021

Hallo,

ich bin unter Copaxone seit über 10 Jahren schubfrei. MRT stabil.
In früheren Jahren 2 x leichte Schübe mit Sensibilitätsstörungen, völlige Rückbildung unter Cortison. Alte Läsionen: 3 x Kopf, 2 x HWS.

Habe unfassbare Angst vor einem Schub durch Covid-Impfung.
Meine ms-Diagnose erfolgte unmittelbar nach einer Impfung.

Ich weiß, ms ist die Krankheit der 1000 Gesichtern.

Kommt es in der Praxis vor, dass man mit stabilem Verlauf plötzlich einen schweren Schub hat, der direkt zu einer schweren Behinderung führt?

Grüße,
Kati

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|15. Nov. 2021

Sehr geehrte Kati,

alle Daten, die wir bisher kennen, weisen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit eines Schubes unter einer Covid-19-Infektion wesentlich höher ist, als bei einer Impfung. Wer Menschen mit einer derartigen Erkrankung mal beobachten konnte, kann dies gut nachvollziehen. Auch die Fachgesellschaften empfehlen klar eine Impfung. Es ist bei allen im übrigen nur eine Frage der Zeit, wann Sie sich infizieren! Man wir diese Pandemie nicht mit „nochmals Glück gehabt“ überstehen. Das Virus wird bleiben.

Auch bei einem stabilen Krankheitsverlauf kann es zu einem Schub kommen. Wir tun uns da im Einzelfall immer noch sehr schwer, dies vorherzusagen. Es gibt keine sicheren Parameter, die uns bei der Abschätzung helfen. Aber ein unauffälliger Verlauf über 10 Jahren ist eine sehr gute Grundlage davon auszugehen, dass Sie nicht einen schweren Schub bekommen.

Mit freundlichen Grüßen 

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