PatientIn „Lisi“ | 10. Apr. 2024

Hallo zusammen,

ich habe seit 8 Tagen Atembeschwerden und ich war bereits bei einigen Ärzten. Aber mir wurde mehrfach gesagt, dass Herz und Lunge in Ordnung seien. Nun stelle ich mir die Frage ob dies mit meinen Läsionen im Rückenmark zu tun haben könnte? Ich habe auf Höhe HWK4 eine Läsion (kraniokaudal, 12mm) und eine weitere auf Höhe HWK5/6 (7mm). Der Bereich HWK4 spielt doch unter anderem bei der Atmung eine Rolle, wenn ich mich richtig erinnere? Ich kann mir die Atembeschwerden nicht erklären. Fühlt sich an wie ein Engegefühl im Hals. Außerdem sind meine Lymphozyten leicht erhöht, allerdings habe ich eine Myelitis und Cortisonbehandlung hinter mir. Ich bin für jede Hilfe dankbar!
Vielen lieben Dank.

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Deine Frage beantwortet

Dr. med. Detlev Schneider
Neurologe|11. Apr. 2024

Sehr geehrte Lisi,

Atemregulationsstörungen kommen bei der MS eigentlich nicht vor. Die Funktion der Atmungssteuerung ist eine breit anatomisch abgelegte Funktion und wird nur selten bei hohen Querschnittspatienten in der Regulation gestört. Dennoch könnte natürlich rein theoretisch eine größere Läsion im hohen zervikalen Rückenmark kleinere Störungen verursachen, dann aber oft nur flüchtig. Ein Engegefühl im Hals, wie Sie es beschreiben, ist allerdings ein typisches Zeichen einer seelischen Belastung, sinngemäß "mir schnürt es die Lust ab". Eine Behandlung mit Kortikoiden stellt dabei eine ganz erheblich Belastung für den Körper dar und kann sogar in einer Psychose münden. Demnach sollten Sie zunächst einmal abwarten und sich keine großen Sorgen machen. Diese Beschwerden werden sich sicherlich wieder geben, zumal Sie ja schreiben, dass kardiopulmonal alles in Ordnung ist.

Mit freundlichen Grüßen

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