Monica lebt seit mehreren Jahren mit schubförmiger Multipler Sklerose. Trotz ihrer Krankheit genieĂt sie ihr Leben. DafĂŒr konzentriert sie sich tĂ€glich auf die Dinge, die ihr Leben verbessern und ihr Halt geben.
Monica lebt in den USA, als sich ihre MS zum ersten Mal bemerkbar macht. Damals kommt die Mutter von zwei Kindern aufgrund einer Atemwegsinfektion zweimal ins Krankenhaus. Nach ihrem zweiten Klinikaufenthalt registriert sie wĂ€hrend eines Spaziergangs, dass etwas nicht stimmt. âAls ich nach drauĂen ging, wurde mir bewusst, wie unkoordiniert mein Gang war und wie unsicher ich auf den Beinen stand. Ich schaffte es bis zum Haus eines Nachbarn, doch als ich dort ankam, konnte ich mich nur noch hinsetzen und weinen.â
Sowohl beruflich als auch privat ist ihr Leben in den USA zu diesem Zeitpunkt nicht einfach, sie ist gestresst und findet kaum Zeit fĂŒr sich. Ein lĂ€ngerer Aufenthalt in der deutschen Heimat sorgt bei Monica anschlieĂend fĂŒr Besserung, da sie seit langem wieder einmal zur Ruhe kommt. Doch sobald sie zurĂŒck in den USA ist, kommen ihre Symptome wieder. Auch ein Umzug nach Deutschland ein Jahr spĂ€ter kann dies nicht Ă€ndern. Eher im Gegenteil, Monica geht es immer schlechter. âIch war stĂ€ndig erschöpft und mĂŒde. Ich bekam eine schwache Blase und zeitweise verspĂŒrte ich ein Kribbeln in meinen Armen und Beinen. AuĂerdem konnte es auch passieren, dass mein FuĂ wĂ€hrend des Sitzens oder Liegens einfach einschlief. DarĂŒber hinaus hatte ich mit einem nervösen Zucken am linken Auge zu kĂ€mpfen. Die Sicht wurde teilweise unklar und es fiel mir schwer, mich zu konzentrieren.â
Diagnose MS
Als sich keinerlei Besserung der Beschwerden zeigen und Monicas SehschwĂ€che sie immer stĂ€rker belastet, macht sie sich auf den Weg zum Arzt, der ihr wiederum einen Augenspezialisten empfiehlt. Er stellt bei seiner Untersuchung fest, dass Monicas Augen völlig in Ordnung sind und teilt ihr mit, dass ihre Symptome mit einer Nervenstörung zusammenhĂ€ngen könnten. âEr schickte mich sofort ins Krankenhaus. Da ich bemerkt hatte, dass Stress ein Auslöser fĂŒr meine Symptome war, versuchte ich, ruhig zu bleiben und das Beste aus der Situation zu machen.â
Nach mehreren Tests (u.a. einer RĂŒckenmarkspunktion und einem MRT) erhĂ€lt Monica schlieĂlich die Diagnose âschubförmige Multiple Skleroseâ. Der Befund ĂŒberrascht sie nicht nur, sondern erschreckt sie auch. Hilfe findet sie bei ihrem Arzt, der ihr Mut macht, indem er sagt: âNur weil alles passieren kann, heiĂt das noch nicht, dass es auch passieren muss.â Ein Satz an den Monica in ihrem Leben mit MS immer wieder denkt und der ihr Kraft schenkt.
Ein Therapieplan und mögliche Optionen
In der ersten Zeit nach der Diagnose informiert sich Monica umfassend ĂŒber ihre Erkrankung. Schnell merkt sie, dass nicht alle Informationen, die sie im Internet findet, auch der Wahrheit entsprechen. Deshalb achtet sie heute genau darauf, aus welcher Quelle die Informationen stammen.
Zusammen mit ihrem Neurologen entwickelt Monica einen Therapieplan, an den sie sich von nun an strikt zu halten hat. FĂŒr sie bedeutet das: regelmĂ€Ăige Kontrollen und eine konstante Medikamenteneinnahme. Um ihr zu zeigen, dass man mit MS auch ein flexibles und freieres Leben fĂŒhren kann, zeigt ihr Arzt ihr immer wieder neue Perspektiven auf. âIch bin froh, so einen guten Arzt gefunden zu haben und schĂ€tze es, dass er in Bezug auf die MS immer auf dem neuesten Stand ist.â Monicas Neurologe erzĂ€hlt ihr, dass kontinuierlich an Medikamenten geforscht wird. Falls Du Fragen zu neuen Therapien hast, kannst Du Dich an Deinen Arzt wenden. Er kann Dich umfassend informieren.
âMir ist es wichtig, etwas zurĂŒckgeben zu könnenâ
Monica lebt im Einklang mit ihrer Erkrankung. Sie versucht, sich auf das Positive in ihrem Leben zu konzentrieren. Ihre Mutter und ihre Schwester helfen ihr dabei, indem sie ihr eine Schulter zum anlehnen geben. DafĂŒr ist sie mehr als dankbar, ebenso dafĂŒr, dass sie mit ihren Freunden ĂŒber alle ihr Sorgen sprechen und zudem selbst unterstĂŒtzen kann. âSie sind fĂŒr mich da, um mir zu helfen, wann immer ich etwas brauche und ich helfe ihnen, wann immer sie etwas brauchen. Es ist mir wichtig, etwas zurĂŒckzugeben und fĂŒr jemand anderen etwas tun zu können.â Das kann Monica auch in ihrem Beruf. Als ehrenamtliche Relocation Readiness Assistant bei der US-Armee unterstĂŒtzt sie Soldaten und ihre Familien dabei, sich an andere Kulturen und Sprachen anzupassen. Ihre Erfahrung aus verschiedenen UmzĂŒgen hilft ihr dabei.
Als Kind lebte Monica unter anderem in England, Schottland, Dubai, Singapur, Thailand und in den USA. Dabei lernte sie, sich schnell auf neue Situationen einzustellen. Diese FĂ€higkeit hat sie sich bis heute bewahrt, was ihr sehr hilft und zu ihrer LebensqualitĂ€t beitrĂ€gt. Auch der Glaube, dass das Leben trotz aller Herausforderungen ein Segen ist, helfen ihr dabei das Leben zu genieĂen. Sie versucht so, aus jedem Tag das Beste zu machen.
Was bedeutet LebensqualitÀt?
Die World Health Organisation (WHO) definiert LebensqualitĂ€t als eine individuelle Wahrnehmung einer Person bezĂŒglich ihrer eigenen Stellung im Leben im Zusammenhang mit der jeweiligen Kultur und den Wertesystemen in denen sie lebt und in Bezug zu ihren Zielen, Erwartungen, Normen und Anliegen.
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DE-NONNI-00419, (02/2023)